Bucheinbände von Jakob Krause

Paul Jovius: Elogia virorum bellica virtute illustrium

Paul Jovius: Elogia virorum bellica virtute illustrium

Paul Jovius: Elogia virorum bellica virtute illustrium / Basel, 1575
SLUB: KA 417

Der sächsische Kurfürst August (1526–1585) suchte 1566 für die Gestaltung seiner im Aufbau befindlichen Bibliothek einen Buchbindermeister, der nicht nur sein Handwerk und verschiedene Stilarten der Gestaltung beherrschte, sondern in der Lage war, eigenständige und damit unverwechselbare Arbeiten zu schaffen. Einen solchen Mann fand der Kurfürst in dem in Zwickau geborenen Jakob Krause (ca. 1526–1585). Krause hatte sich durch Probearbeiten empfohlen und erhielt 1566 eine erste, befristete Anstellung, der 1572 zu verbesserten Konditionen eine Bestallung als Hofbuchbinder folgte.1945 umfasste die Sonderaufstellung der Krause-Einbände 1.165 Bücher und Handschriften. Sie spiegelte das gesamte Spektrum der Arbeiten Krauses und damit auch die Experimentierfreude, mit der Krause sich immer wieder an neuen Techniken und Gestaltungen versuchte. Die gestalterische Vielfalt und die Entwicklung eines eigenen Stils ist besonders gut an den Kalbsledereinbänden aus Krauses Werkstatt erkennbar. Krauses Bucheinbände seiner Dresdner Zeit gelten als Höhepunkt der Buchbinderkunst in der Zeit der deutschen Renaissance.