Botanik

Johannes Kentmann : Kreutterbuch

KreuterbuchJohannes Kentmann
Kreutterbuch Von Sechshundert … Auserlesenen … Gewechsen
Handschrift mit kolorierten Zeichnungen von David Redtel.
Torgau, 1563. 299 gez. Bl.
SLUB: Mscr.Dresd.B.71, aufgeschlagen: fol. 76v/77r
Katalog 1574, fol. 69r, Nr. 1


Der Arzt Johannes Kentmann (1518–1574) war nach seinen Studien in Leipzig und Wittenberg, Padua und Bologna ab 1550 als Stadtarzt in Meißen und seit 1554 in Torgau tätig.

 

Sein handschriftliches Kräuterbuch widmete er Kurfürst August von Sachsen, dessen Gemahlin Anna (1532–1585), Prinzessin von Dänemark, sich besonders für botanische und pharmazeutische Bücher interessierte. Kentmann ordnete darin die Pflanzen systematisch nach Vegetationsbildung und Wurzelfolge an. Ein Register erschließt alle 600 Gewächse auch alphabetisch. Die meisterhaften Tempera-Zeichnungen stammen von dem späteren Stettiner Hofmaler David Redtel (gest. 1591). Sein Name erscheint auf dem gemalten Titelblatt versteckt in seinem Signum, zwei verbundenen Schlangen.

Im Kräuterbuch sind überwiegend Pflanzen mitteleuropäischen und knapp ein Drittel mediterranen Ursprungs enthalten, einige stammen zudem aus der Neuen Welt Amerika sowie aus tropischen und subtropischen Gebieten. Auch die seit 1554 in Deutschland bekannte Tulpe (Tulipa Turcica) ist dargestellt.