Bergbau

De re metallica libri

De re metallica libri XIIGeorgius Agricola
De re metallica libri XII
Basel, Johan Froben, 1556
SLUB: 2004 4 001498, aufgeschlagen: S. 170/171
Katalog 1574, fol. 112v, Nr. 297


Georgius Agricola (1494–1555) war ein humanistischer Universalgelehrter par excellence. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Latein und Griechisch in Zwickau, später als Arzt und Apotheker in Chemnitz und St. Joachimsthal widmete er den Großteil seiner Interessen dem Montanwesen. Nach mehr als 20jähriger Arbeit erschien posthum 1556 sein Hauptwerk De re metallica bei Johan Froben (1460–1527) in Basel. Es enthält die komplexeste Darstellung des Berg- und Hüttenwesens der Zeit und blieb in seinen technischen Beschreibungen noch bis ins 19. Jahrhundert hinein maßgeblich.

In zwölf Kapiteln beschreibt De re metallica das Auffinden von Erzgängen, Geologie, die Vermessung von Lagerstätten, das Markscheiden, Werkzeuge, Geräte und Maschinen, das Schmelzen und die Weiterverarbeitung der Erze und Metalle. Vor allem die fast 292 Holzschnitte, die dem Buch beigegeben sind, bedurften langer Jahre der Vorbereitung. Sie sind sehr detailliert ausgearbeitet und im Text beschrieben. Man erkennt auf ihnen die baulichen Einzelheiten und kann Funktions- und Betriebsweise genau nachvollziehen.

Cosmographiae universalis libri sex

Cosmographiae universalis libri sexSebastian Münster
Cosmographiae universalis libri sex
Basel,
Heinrich Petri, 1554
SLUB: Geogr.A.132, aufgeschlagen: S. 8/9
Katalog 1574, fol. 32v, Nr. 126


 

Sebastian Münsters (1488–1552) Cosmographia war eine Universalgeschichte und Universalgeographie des gesamten Erdballs. Ein Teil des Buches befasste sich jedoch mit dem Bergbau. Im Text und in mehr als 30 Holzschnitten behandelte Münster das Berg- und Hüttenwesen im Lebertal in den Vogesen und wurde damit zum Vorbild für Agricolas (1494–1555) De re metallica. Mit ähnlicher Genauigkeit wie Agricola zeigen vor allem die Holzschnitte Arbeitsabläufe und Funktionsweisen von Geräten. Einer der Formschneider von Münsters Holzschnitten, Hans Rudolf Manuel, genannt Deutsch (1552–1571), war später auch an den Holzschnitten für De re metallica beteiligt.

Der Cosmographia war großer Erfolg beschieden. Bis in die Mitte des
17. Jahrhunderts hinein wurde der Titel mehrfach wieder aufgelegt und in viele Sprachen übersetzt. Die in deutscher Sprache verfasste Originalausgabe war bei Heinrich Petri (1508–1579) in Basel erschienen. Die hier ausgestellte lateinische Cosmographia, ebenfalls aus der Offizin Petris, enthält die originalen Holzschnitte mit deutschen Beschreibungen.