Die Kultur der Maya

Die in Mittelamerika beheimatete Hochkultur der Maya ist bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. zurückzuverfolgen. Sie erreichte zwischen 200 und 900 n. Chr. (Klassische Periode) den Gipfel ihrer kulturellen und politischen Blüte.

Die Überreste zahlreicher astronomisch ausgerichteter Pyramiden, prunkvoller Gräber, in Stein gehauener Inschriften und Ornamente, sowie Keramik-, Schmuck- und Waffenfunde zeugen von streng hierarchischen Maya-Stadtstaaten, die durchaus kriegerisch waren. Die Basis der Bevölkerung bildeten die Bauern, die mit dem Maisanbau für die Versorgung aller verantwortlich waren. Die Herrscher und die oberen Kasten der Gesellschaft lebten in prachtvollen Städten, welche Zentren der Wissenschaft, des Handels und des religiösen Lebens waren. Die spanischen Eroberer fanden die Städte im 16. Jahrhundert jedoch verlassen vor. Gründe für den Niedergang der Hochkultur könnten Kriege oder Umwelteinflüsse gewesen sein.
Die Geschichte ihrer Herrscherdynastien hielten die Maya in Steininschriften fest, welche Tempel und Monumente zierten. Diese sind weitgehend erhalten.
Das astronomische und religiöse Wissen wurde von den Schreibern der Schreiberkaste in heiligen Büchern aufgezeichnet. Fast sämtliche Bücher wurden jedoch im 16. Jahrhundert durch christliche Missionare vernichtet oder sie zerfielen unter dem Einfluss des tropischen Klimas.

Die Astronomie der Maya

Wie bei allen anderen frühen Gesellschaften war die Beobachtung des Himmels bei den Maya Teil des gesellschaftlichen Lebens.
Dank der Aufzeichnung ihrer Beobachtungen über mehrere Jahrhunderte entwickelte sich eine komplexe Astronomie. Anhand der vergangenen astronomischen oder astrologischen Ereignisse konnten sie auch die zukünftigen berechnen.

Im Übrigen gingen die Maya davon aus, dass sich jeder Gott am Himmel in einem Stern personifizierte und auf der Erde in einem Tier.
Die komplexen Kalendersysteme der Maya waren wahrscheinlich die Perfektionierung olmekischen und zapotekischen Kulturerbes.
Man nimmt an, dass sie neben Venus, Mond und Sonne höchstwahrscheinlich auch die Planeten Merkur, Mars, Jupiter und Saturn kannten.
Mit der Zahl 260 waren alle für die Maya sichtbaren Bewegungen der Himmelsobjekte einheitlich beschreibbar.

Als Werkzeuge dienten ihnen ein eigenes Zahlensystem auf der Basis 20  (Vigesimalsystem) und die Arithmetik. Außerdem benutzten sie bereits die Zahl Null und die Positionsmathematik.