Der Codex wird bekannt

Der „erste Bibliothekar“ Dassdorf arbeitete 1775-1812 in der kurfürstlichen, später königlichen Bibliothek. Er begleitete oft Besucher durch die Bibliothek, um ihnen deren Kostbarkeiten zu zeigen, wozu auch „ein Mexikanisches Manuscript, das mit unbekannten Charaktern und Hieroglyphischen Figuren auf beyden Seiten beschrieben, und mit allerhand Farben angestrichen ist [, gehörte]. Es ist ein länglicher Oktav, in ordentliche Falten oder 39 Blätter zusammen gelegt, die ausgebreitet etwas über sechs Ellen betragen.“


Im Besucherbuch der kurfürstlichen Bibliothek trug sich Alexander von Humboldt am 7. Juni 1791 ein. Zu dieser Zeit studierte er an der Bergakademie in Freiberg. Es war damals üblich, sich die Kostbarkeiten der Bibliothek zeigen zu lassen, zu denen auch der Codex Dresdensis zählte. In seinem „Vue des Cordilléres et monuments des peuples indigénes de l’Amérique“ (1810) beschreibt er fünf Blätter der Dresdner Handschrift.