Press release

Einladung zum virtuellen Presserundgang am 12.04.2021: Mind the Gap – neue virtuelle Ausstellung zur NS-Raubgutforschung an der SLUB

Mind the Gap – neue virtuelle Ausstellung zur NS-Raubgutforschung an der SLUB eröffnet zum Tag der Provenienzforschung am 14. April

Warum ist die Herkunft eines Buches zu hinterfragen? Wann handelt es sich um eine „verdächtige“ Provenienz, weil das Buch möglicherweise während des Nationalsozialismus geraubt wurde? Wie kann man den Weg eines Buches rekonstruieren und wie dessen ursprüngliche Eigentümer:innen identifizieren? Was geschieht danach? Und nicht zuletzt: Vor welchen Herausforderungen steht die praktische NS-Raubgutforschung und wie kann man diese meistern – oder aus ihnen sogar einen Vorteil ziehen?

Die SLUB blickt 2021 auf zehn Jahre NS-Raubgutforschung zurück. Über 1000 (Verdachts-)Fälle von NS-Raubgut, die zwischen 1933 und 1945 in den Bestand der ehemaligen Sächsischen Landesbibliothek gelangt sind, wurden der Lost-Art-Datenbank übergeben. Zahlreiche Bücher aus Bibliothekszugängen nach 1945 konnten während des letzten Projektes von 2017 bis 2020 an rechtmäßige Erben restituiert werden. Dank erneuter Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste können wir die systematische Provenienzforschung an der SLUB nun fortführen.

Anlass, zurück- und vorauszublicken: Die Provenienzforscher:innen aus dem Projektteam der SLUB haben die Arbeit der vergangenen Jahre gemeinsam mit der Gestalterin Judith Andó in einer Online-Ausstellung aufbereitet. Mind the Gap. Von geraubten Büchern, fairen Lösungen … und Lücken ist in der Deutschen Digitalen Bibliothek zu sehen und zeigt anschaulich, wie NS-Raubgut identifiziert und wie Vorbesitzer:innen ausfindig gemacht werden können. Besucher:innen begleiten die Forscher:innen bei der Aufklärung von Herkunftsvermerken in drei Büchern, die die Schicksale der Schriftstellerin Ilse Weber, der Arbeiterbibliothek Rathenow und des Württembergischen Freidenker- und Monistenbundes vor und während der Zeit des Nationalsozialismus dokumentieren. Und sie zeigt: In der täglichen Arbeit sind Provenienzforscher:innen im Wesentlichen mit Lücken konfrontiert: in den Büchern selbst, in Archiven, in Zeitzeug:innenberichten. Wie kann man mit diesen Lücken umgehen, wie sie überwinden oder füllen? Die Ausstellung zeigt Wege dafür auf. Sie wird mit einem virtuellen Publikumsrundgang zum Tag der Provenienzforschung am 14. April 2021 um 17:00 Uhr eröffnet.

Im Vorfeld der offiziellen Eröffnung laden wir Sie, liebe Medienvertreterinnen und Medienvertreter, zu einem exklusiven virtuellen Rundgang und Hintergrundgespräch mit den Kurator:innen ein.

Termin: 12. April 2021, 11:00 Uhr

Zugang: https://selfservice.zih.tu-dresden.de/link.php?m=99284&p=3a41dbe0

Ihre Gesprächspartner:innen:

·         Elisabeth Geldmacher, Kuratorin der Ausstellung „Mind the Gap“

·         Nadine Kulbe, Kuratorin der Ausstellung „Mind the Gap“

·         Jana Kocourek, Abteilungsleiterin Handschriften, Alte Drucke, Landeskunde und Koordinatorin der Provenienzforschung an der SLUB

Zur besseren Planung bitten wir um Ihre Rückmeldung bis 9. April 2021 an annemarie.grohmann@slub-dresden.de

 

Kontakt
Annemarie Grohmann
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)351 4677-342
E-Mail: Annemarie.Grohmann@slub-dresden.de