Press release

Typografischer Bestseller – Vortrag über die Schrift Futura in der tschechischen Avantgarde am 19.04. in der SLUB

Sie war auf den Banknoten der Deutschen Mark, prägte das Erscheinungsbild großer Marken wie Volkswagen oder Ikea und gelangte sogar bis auf den Mond – mit der Plakette, die 1969 bei der ersten Landung auf dem Himmelskörper platziert wurde. Futura war eine der populärsten Schriften des 20. Jahrhunderts und gilt als Dokument für den Zeitgeist der Avantgarde. Von Paul Renner 1927 in Frankfurt am Main veröffentlicht, eroberte sie schnell die internationalen Metropolen und beeinflusste auch die tschechische Buchkunst der 20er und 30er Jahre.

 

Wie die populäre Schrift von der tschechischen Avantgarde rezipiert wurde, ist Thema des Vortrages von Iva Knobloch am Mittwoch, den 19. April 2017, in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Die Veranstaltung Search for modernity – inspiration from Germany: Futura in Czech Lands (Suche nach Modernität und deutsche Inspiration: Futura in den Böhmischen Ländern) beginnt 19:00 Uhr im Vortragssaal der SLUB (Zellescher Weg 18, 01069 Dresden), der Eintritt ist frei. Sie bildet den Auftakt des Vortragszyklus „Tschechische Avantgardebuchkunst“, der die gleichnamige Ausstellung im Buchmuseum der SLUB begleitet.

 

Die Schrift Futura gehörte zur Grundausstattung tschechischer modernistischer Grafikdesigner und Architekten: Zdeněk Rossmanns, Ladislav Sutnars, František Kalivodas und František Muzikas. Seit den 40er Jahren entbrannte über die Tauglichkeit moderner Schriften eine Diskussion, die einen nationalistischen und politischen Beigeschmack erhielt. Die Inspiration durch die Futura für die tschechische Typographie in den 60er Jahren hält jedoch bis heute an. Iva Knobloch ist als Kuratorin für moderne Bücher und Drucke am Kunstgewerbemuseum in Prag Expertin auf diesem Gebiet.

 

Die Ausstellung „Tschechische Avantgardebuchkunst. Die Sammlung Vloemans.“ ist bis 31. August 2017 täglich von 10 bis 18 Uhr im Buchmuseum der SLUB zu sehen. Der Eintritt ist frei. Anfang 2016 erwarb die SLUB die Sammlung Vloemans von dem gleichnamigen, international renommierten holländischen Antiquar und Sammler. Seine weltweit geschätzte Kollektion umfasst über 400 Bücher und Periodika aus der Zeit von 1918 bis 1938, darunter viele Widmungs- und Vorzugsausgaben in bestem Erhaltungszustand. Diese werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit tschechischen Partnern und mit der Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

 

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