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Betont modern und künstlerisch wegweisend – SLUB eröffnet am 5. April Ausstellung über tschechische Avantgardebuchkunst

Buchstaben kreuz und quer, Fototeile, falsche Perspektiven oder stürzende Linien – die tschechische avantgardistische Buchgestaltung war so experimentierfreudig wie keine andere. Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) widmet dieser besonderen Buchkunst der 1920er und 30er Jahre nun eine große Ausstellung.

 

„Tschechische Avantgardebuchkunst. Die Sammlung Vloemans.“ wird am Mittwoch, den 5. April 2017 um 19:00 Uhr in Anwesenheit des tschechischen Botschafters im Vortragssaal der SLUB eröffnet. Das tschechische Orchestr Ježkovy stopy begleitet die Eröffnung musikalisch. Anschließend ist die Ausstellung bis 31. August 2017 täglich von 10 bis 18 Uhr im Buchmuseum der SLUB zu sehen. Der Eintritt zur Eröffnung und zur Ausstellung ist frei.

 

Anfang 2016 erwarb die SLUB die Sammlung Vloemans von dem gleichnamigen, international renommierten holländischen Antiquar und Sammler. Seine weltweit geschätzte Kollektion umfasst über 400 Bücher und Periodika aus der Zeit von 1918 bis 1938, darunter viele Widmungs- und Vorzugsausgaben in bestem Erhaltungszustand. Diese werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Das Besondere und Neue der tschechischen Avantgardebuchkunst entsprang der allgemeinen Aufbruchsstimmung nach Ende des Ersten Weltkrieges und Gründung der Tschechoslowakischen Republik.

Anne Hultsch, Kuratorin der Ausstellung: „Das Prag der Zwischenkriegszeit bot einen äußerst fruchtbaren Boden für innovative Tendenzen in Kunst und Kultur, was nicht zuletzt in einer Buchgestaltung zum Ausdruck kommt, die sich international sehen lassen kann. Dabei ging es nicht um Exklusivität, sondern um künstlerisch anspruchsvoll gestaltete Bücher zu erschwinglichen Preisen.“



Es entstanden viele Verlage, die gegenüber neuen Kunstrichtungen aufgeschlossen waren und ‚Bücher für alle Sinne‘ herausgaben. Die originellen Einfälle beschränkten sich nicht auf den Umschlag, sondern sind auf den Titelblättern und im Kolophon, in Illustrationen und den stets neu gestalteten Verlagszeichen und in der Kombination von Bild, Schrift und typographischen Zeichen wiederzufinden.

 

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit tschechischen Partnern und mit der Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Sie wird von einem Vortragsprogramm begleitet, das sich bis Juli erstreckt. Dazu folgen gesonderte Ankündigungen.

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