Press release

800 Jahre Kreuzchor? Fragen an die älteste Musikinstitution Dresdens

SLUB Dresden eröffnet Ausstellung am 29. September, 19 Uhr

Ein Jubiläum zu begehen heißt: Seht her, das sind wir und von dort kommen wir! Es heißt Bekräftigung, Korrektur und Neuerzählung von Geschichte und Geschichten. Der Kreuzchor begeht in diesem Jahr sein 800-jähriges Jubiläum. Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) präsentiert aus diesem Anlass die Ausstellung „800 Jahre Kreuzchor? Fragen an die älteste Musikinstitution Dresdens“.

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, den 29. September 2016 um 19:00 Uhr im Vortragssaal der SLUB. Es singt ein Männerensemble des Kreuzchors unter Leitung von Kreuzkantor Roderich Kreile. Grußworte sprechen Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, Landesbischof Dr. Carsten Rentzing und Kammersänger Peter Schreier.  Unter das Motto "Der Kreuzchor ist unteilbar!“ stellt  Prof. Matthias Herrmann von  der Hochschule für Musik seinen Vortrag. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 22. Februar 2017 zu sehen.

Eine Ausstellung mit Fragezeichen? Tatsächlich stehen weniger große Namen oder chronologisch aufgereihte Ereignisse im Vordergrund als vielmehr Fragen zu Geschichte und Selbstverständnis des Chores. Fragen zur Stellung des Chores innerhalb der Kirche, innerhalb der Stadt, der Musikregion und Musikwelt, Fragen zum Spannungsfeld zwischen Dienstroutine und dem Potential an Instrumentalisierung für verschiedene politische Zwecke. So versucht die Ausstellung, in der historisch der Bogen von den Anfängen bis in das 21. Jahrhundert gespannt wird, nicht nur Faktisches zu präsentieren und geläufige Chorgeschichten zu illustrieren, sondern die kursierenden Erzählungen wie auch die Erzählweise selbst zu thematisieren.

Unter den ausgestellten Objekten finden sich unter anderem ein Meißner Missale aus der Zeit, als der Chor noch katholisch war, Bücher, die die Reformation begleiteten, Musikalien aus dem Repertoire des Kreuzchors von Orlando di Lasso bis Rudolf Mauersberger, aber auch Materialien der Opernbühne, von den Kantoren genutzte Schulbücher, Reiseandenken und Erinnerungen an vergangene Jubiläumsfeiern.

Die Staats- und Universitätsbibliothek versteht sich als ein Ort, an dem Fragen gestellt, Thesen diskutiert und Meinungen gebildet werden können. Die Ausstellung will Raum bieten, über die Geschichte, Bilder und Rollen des Chores in Kirche, Stadt und Gesellschaft zu reflektieren.

Öffnungszeiten der Ausstellung 30.9.2016 – 22.2.2017, täglich 10 —18 Uhr.
Informationen zu Führungen finden Sie hier.