Atlanten und Globen

Zum Bestand unserer Kartensammlung zählen auch viele wertvolle historische Atlanten, darunter herausragende Einzelstücke wie die Cosmographia des Ptolemäus und der Atlas Royal. Hinzu kommen etwa 2320 Atlanten und 30 Globen aus der neueren Zeit.

Mercators neuer Blick auf die Welt

Der Begriff Atlas hat sich heute als Bezeichnung für Sammlungen zusammenhängender Landkarten in Buchform längst etabliert. Erstmalig verwendete ihn Gerhard Mercator 1595 in diesem Sinne, und zwar im Titel zu seinem Werk Atlas sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura. Als Inspiration diente ihm die gleichnamige griechische Sagengestalt, die das Himmelsgewölbe auf ihren Schultern trägt.

Herausragende historische Atlanten

Zu den bedeutendsten und wertvollsten Atlanten in der Bibliothek zählen die handgezeichneten Seeatlanten des Portugiesen Diogo Homem von 1568, der Seeatlas des Venezianers Battista Agnese von 1544 (mehr dazu auch hier im SLUBlog) und das Seehandbuch des türkischen Admirals Piri Reis von 1550 mit 120 farbigen Textkarten.

Neben diesen wichtigen entdeckungsgeschichtlichen Dokumenten gibt es zahlreiche gedruckte Kartenwerke des 15. und 16. Jahrhunderts, darunter neun Holzschnitt-Ausgaben des antiken Kartographen Claudius Ptolemäus. Besonders beeindruckend sind die älteste Ausgabe, die 1482 in Ulm gedruckt wurde, sowie die 1508 in Rom im Kupferstich erschienene Ausgabe, die erstmals eine Weltkarte von Johannes Ruysch enthält, in der bereits große Teile Amerikas mit der Bezeichnung „mundus novus“ („neue Welt“) zu sehen sind.

Hinzu kommen Kartenwerke des 16. Jahrhunderts, etwa von Apian (1568), Strabon (1571), Theve (1575), Ortelius (1570), Gerard de Jode (1578), Cellarius (1578),Waghenaer (1583–1586), Quad (1596), Mercator (1595) und Metellus (1600), die in ihrer relativen Geschlossenheit ein Bild von der Blütezeit insbesondere der niederländischen Kartographie vermitteln.

Das 17. Jahrhundert ist vertreten mit oftmals mehrbändigen Atlanten von Hondius (–1638), Blaeu (1631, 1662), Jansson (1641), de Witt (1680), Coronelli (1691) und Sanson (1692). Herausragend ist auch der 1695 erschienene Sammelband Theatrum urbium (Teil 1, Teil 2, Teil 3 des Dresdner Architekten und Baumeisters Johann Georg Starcke mit hochwertig kolorierten Stadt- und Festungsansichten der damaligen Zeit.

Als eine der größten Kostbarkeiten der Bibliothek galt der Atlas royal, der im Auftrag August des Starken 1706 bis 1710 in Amsterdam zusammengestellt wurde. Von den einst 19 roten Maroquinbänden sind in Dresden noch zehn erhalten. Darin befanden sich 1.400 herrlich illuminierte gedruckte und gezeichnete Karten, Ansichten, Pläne und Porträts. Weitere wertvolle einmalige Sammelatlanten sind der vierbändige Atlas Poloniae von 1790 und der aus 25 Bänden bestehende Atlas selectus aus dem Jahr 1793.

Der sehr wertvolle Altbestand wird durch Universalatlanten aus dem 19. Jahrhundert wie den Handatlas von Adolf Stieler und den Handatlas von Richard Andree fortgeführt.

Atlanten aus der neueren Zeit

Der moderne Bestand der SLUB umfasst etwa 2.320 Atlanten. Sie finden hier:

  • Weltatlanten
  • Nationalatlanten (Länderebene und länderübergreifende Gebietsatlanten)
  • Satelliten- und Weltraumbildatlanten
  • Geschichtsatlanten
  • Stadtatlanten
  • Umweltatlanten
  • Schulatlanten
  • Thematische Atlanten zu Klima/Boden/Geologie/Morphologie/Hydrologie/Hydrographie/Land- und Forstwesen/Medizin (Seuchen)/Ökologie/Ozeanographie
  • Touristische Atlanten

So nutzen Sie unser Angebot

Recherche online

Den gesamten Bestand der Atlanten und Globen können Sie im SLUB-Katalog recherchieren. Dort sehen Sie auch, welche Atlanten bereits digitalisiert sind. Die Digitalisate finden Sie in der Deutschen Fotothek oder in unseren Digitalen Sammlungen. Herausragende historische Atlanten aus unserem Bestand haben wir für Sie direkt oben im Text verlinkt.

Nutzung in der SLUB

Unseren modernen Bestand von etwa 2.320 Atlanten können Sie ebenso wie andere Medien auch ausleihen oder vor Ort nutzen. Die historischen Atlanten und Globen können Sie im Lesesaal Sammlungen nach vorheriger Bestellung einsehen.

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Dominik Stoltz
Tel.: +49 351 4677-530
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