Der Koran

Koran

Arabische Handschrift, achteckige Miniaturausgabe, Seidenpapier. – 12. Jahrhundert.

Signatur: Mscr.Dresd.Eb.450

Digitalisat

Provenienz: Möglicherweise in den Türkenkriegen zwischen 1683 und 1686 erbeutet, gelangte das Büchlein, das vermutlich als Talisman diente, in den Besitz des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz (1664–1718). Nach dessen Tod fiel sein Erbe an Kursachsen. Darunter befand sich eine Bibliothek mit 8 143 Bänden, von denen „noch nicht völlig tausend Bände“ (Ebert 1822) für die Kurfürstliche Bibliothek in Dresden übernommen wurden. Dazu zählt auch der ausgestellte Koran. 

Der Koran (arabisch: Rezitation, Lesung, Vortrag) ist die Heilige Schrift des Islam, dessen wichtigste Glaubens- und Rechtsgrundlage. Er enthält die Offenbarungen Gottes an den Propheten Mohammed. Sie sind in 114 Suren (= Abschnitte) festgehalten.

Falkenstein (1839) beschreibt den gezeigten Koran

von der Grösse eines Thalers, mit zwar äusserst kleinen, aber nichts destoweniger sehr leserlichen arabischen Schriftzügen … Er ist bis auf die erste Sura und die Verse 1-49. der zweiten Sura vollständig.

Auszüge aus dem Koran für das Gebet

Handschrift auf geglättetem Papier. – 17. Jahrhundert (?).

Signatur: Mscr.Dresd.Ea.336

Provenienz: Über die Herkunft des Bandes gibt die Inschrift auf dem Vorsatzblatt folgende Auskunft:

Dieses Buch ist den 2. Septembris a[nn]o 1683, als die alliirten Christl[ichen] Armaden die von Türcken belagerte und in [sic!] die 9 Wochen hart bedrängte Stadt Wien in Österreich durch Göttl[ichen] Beystand glücklich entsetzet, und die erschrecklichen Ottomannischen oder Türckischen Waffen ganz siegreich aus ihrem Lager antgeschlagen [sic!] haben, nebenst andern Zeichen und herrlichen Beuten im vermelten Türckischen Lager gefunden und Beute gemacht worden, vom S[e]l[igen] Max Ferdinanden Herrn Von Hoënegg, damahls Fendrichen unter der Churf[ürstlichen] Sächß[ischen] Armee bey dem kufferischen Regiment zu Fuß, und mir hernach von Ihme verehret word[en]. Datum Dresden am 30 October 1683

Hanns Heinrich von Schönberg zu Maxen