Nachlass Wolfram Siebeck

Im Jahr 2018 konnte die SLUB Dresden mit finanzieller Unterstützung der TU Dresden den Nachlass des Publizisten und Gastronomiekritikers Wolfram Siebeck (1928–2016) erwerben. Der Bestand enthält neben einer umfangreichen Bibliothek auch seinen schriftlichen Nachlass. Darin finden sich Manuskripte, Lebensdokumente und Korrespondenzen sowie knapp 800 Menü-, Speise- und Weinkarten, die Wolfram Siebeck bei seiner Arbeit gesammelt hat.

Den Kern des Nachlasses von Wolfram Siebeck bildet eine ca. 1.500 Bände umfassende Büchersammlung. Diese nutzte er vor allem für seine journalistische Tätigkeit. Im Gegensatz zur Bibliotheca gastronomica von Walter Putz, die eine repräsentative kulturhistorische Sammlung darstellt, handelt es sich hierbei also um eine Arbeitsbibliothek. Der Bestand umfasst Bände zur Kochkunst und Warenkunde, darunter Bücher zu regionalen Küchen, zu europäischen Küchen, Küchenpraxis, Weinen und Spirituosen sowie zur Geschichte der Kochkunst.

Über viele Jahrzehnte hinweg sammelte Wolfram Siebeck Speise- und Menükarten, die heute die kulinarische Sammlung der SLUB bereichern. Darunter befinden sich seltene Exemplare der prominentesten französischen Köche, etwa Paul Bocuse, Alain Chapel, Paul Haeberlin, der Brüder Troisgros, Michel Guérard, Alain Ducasse oder Louis Outhier. Der Bestand enthält aber auch Karten deutscher Köche wie Eckart Witzigmann, Heinz Winkler, Herbert Schönberner, Dieter Müller, Harald Wohlfahrt, Lothar Eiermann, Franz Keller, Jean-Claude Bourgueil, Otto Koch, Vinzent Klink, Dieter Biesler bis hin zu heutigen Spitzenköchen wie Joachim Wissler oder Christian Jürgens.

Bei den im Nachlass befindlichen Manuskripten handelt es sich um maschinenschriftliche Texte der journalistischen Arbeiten Wolfram Siebecks für verschiedene Zeitschriften wie Die Zeit, Stern oder Der Feinschmecker.

Virtuelle Ausstellung

Im Jahr 2021 veröffentlichte die SLUB die virtuelle Ausstellung Wolfram Siebeck und das deutsche Küchenwunder, die sich mit dem renommierten Gastronomiekritiker sowie der Entwicklung der gehobenen Kulinarik auseinandersetzt. Begleitend zur Ausstellung hat die SLUB einen Katalog veröffentlicht.