Evaluating the Quality Assurance Process in Scholarly Publishing - EQUAP2

Umfrage zur Erfassung des Qualitätssicherungsprozesses in wissenschaftlichen Verlagen aus Sicht von Editor:innen, Gutachter:innen und Autor:innen

Studiendesign und Erhebungszeitraum

Die Umsetzung des Forschungsvorhabens erfolgte mittels eine Onlinebefragung, für die Wissenschafter:innen an insgesamt 25 Institutionen in Deutschland und der Schweiz zur Teilnahme eingeladen wurden. Neben den neun Universitäten der TU9-Gruppe und den Schweizer Konsortialpartnern (Universität / Zentralbibliothek Zürich, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Universitätsbibliothek Basel, Universitätsbibliothek Bern, Universität Genf, Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken sowie dem Swiss Library Network of Education and Research) beteiligten sich zusätzlich sechs Einrichtungen aus Deutschland (HTW Dresden, Forschungszentrum Jülich, GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, BIPS - Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, Universität Tübingen, TU Bergakademie Freiberg) sowie sechs weitere Einrichtungen aus der Schweiz an der Befragung (Université de Neuchatel, Université de Lausanne, École Polytechnique Fédérale de Lausanne, Fachhochschule Nordwestschweiz, Université Fribourg).

Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 25.04.2022 bis 15.09.2022. Die Auswahl bzw. Einladung der Wissenschaftler:innen erfolgte dabei sehr unterschiedlich und in Abhängigkeit der jeweiligen einrichtungsspezifischen Rahmenbedingungen.

Finanzierung der Studie

Die Studie wurde gemeinschaftlich von den am Projekt beteiligten Bibliotheken der TU9 sowie der Schweizerischen Bibliotheken und Verbände finanziert.

Ergebnisse der Studie

In den Auswertungen konnten mehr als 3.200 Interviews berücksichtigt werden. Dabei wurden Auskünfte der Wissenschaftler:innen gemäß ihrer Rollen im Peer Review Prozess erfasst (Editor:innen, Reviewer:innen und/oder Autor:innen). Auf diese Weise konnten Informationen über die Qualitätssicherungsprozesse im Peer-Review Verfahren von insg. 618 Editor:innen, 2.141 Reviewer:innen und 450 Autor:innen gesammelt werden.

Es können drei zentrale Schlussfolgerungen aus den Befragungsdaten abgleitet werden:

  • Die Erwartungshaltungen an den Peer-Review Prozess sind bis auf wenige Ausnahmen über alle Fachdisziplinen sehr homogen ausgeprägt. Wichtigste Kriterien der Qualitätssicherung stellen die Transparenz in Bezug auf Finanzierungsquellen und möglicher Interessenskonflikte sowie die Expertise des Begutachtungsprozesses dar. Aus Sicht von Editor:innen und Revier:innen stellt der Faktor Zeit ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar, wobei sehr kurze Begutachtungszeiten tendenziell als Signal einer schlechten Publikationspraxis angesehen werden.
  • Die Bewertung des Ist-Zustandes, d.h. inwieweit Wissenschaftsverlage gegenwärtig die Erwartungshaltungen einheitlich erfüllen, weist hingegen eine größere Varianz auf. Hier zeichnen sich einzelne Verlage insbesondere dadurch aus, dass Editor:innen und Reviewer:innen von hohem zeitlichen Druck und in der Regel sehr knappen Begutachtungszeiten berichten.
  • Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Qualitätswahrnehmung und –sicherung im Peer-Review Prozesse maßgeblich von Ziel- und Interessenskonflikten geprägt ist. So werden viele der Kritikpunkte von Editor:innen und Reviewer:innen von den Autor:innen häufig nicht geteilt, sondern teilweise sogar positiv bewertet.

Die Zwischenergebnisse der Befragung wurden auf den Open Access Tagen in Bern im September 2022 vorgestellt. Die Ergebnisse der Umfrage mit Anlagen wurden im Februar 2023 auf Zenodo veröffentlicht.

    Zweite Projektphase und Ausblick

    Ziel der zweiten Projektphase ist es, die Studienergebnisse im Hinblick auf mögliche Handlungsempfehlungen für die Finanzierung von OA Publikationen durch lokale Einrichtungen, überregionale und nationale Konsortien und Forschungsförderer zu diskutieren. Diese Projektphase ist in mehrere Meilensteine unterteilt:  

    • Mitte März 2023 findet in Stuttgart ein Workshop der deutschen und schweizerischen Projektpartner statt, in dessen Rahmen die Studienergebnisse diskutiert werden und ein möglicher Handlungsbedarf identifiziert wird
    • Anschließender virtueller Austausch mit Vertreter:innen der DFG und des SNF
    • Präsentation der Ergebnisse des EQUAP^2-Projekts auf der BiblioCon 2023 in Hannover

    Beteiligte Projektpartner

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    Einrichtungen, die sich an der Umfrage beteiligt haben

    Deutschland

    • Eberhard Karls Universität Tübingen
    • Forschungszentrum Jülich 
    • GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim
    • Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
    • Karlsruher Institut für Technologie 
    • Leibniz Universität Hannover / Leibniz - Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek 
    • Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS
    • Rheinisch-Wesfälische Technische Hochschule Aachen 
    • Technische Universität Bergakademie Freiberg
    • Technische Universität Berlin
    • Technische Universität Braunschweig
    • Technische Universität Darmstadt
    • Technische Universität Dresden
    • Technische Universität München
    • Universität Stuttgart 

    Schweiz 

    • Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne 
    • Fachhochschule Nordwestschweiz
    • Universität Basel 
    • Universität Bern
    • Universität Freiburg
    • Universität Genf
    • Universität Lausanne
    • Universität Neuchatel
    • Universität Zürich
    • ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften