Aus dem Fernen Osten

Taishokan

Japanische Handschrift auf Papier. – 17. Jahrhundert.

Signatur: Mscr.Dresd.Eb.438.m

Digitalisat

Provenienz: Geschenk des Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums Dresden 1911.

Die Legende vom japanischen Minister Fujiwara Kamatari (614–669), genannt Taishokan (= Großkanzler) ist öfters Gegenstand von Bilderhandschriften (nara-ehon) aus dem kulturellen Zentrum Kyoto. Der chinesische Kaiser Taizong begehrt Taishokans wunderschöne Tochter Kōhakunyo („Rotweißchen“) zur Frau. Nach ihrer Vermählung sendet sie ihrem Vater unter anderen Schätzen einen kostbaren Kristall nach Japan, den jedoch der Drachenkönig und seine Dämonen unterwegs erbeuten. Mit Hilfe betörender Musik und einer Taucherin gelingt es Taishokan, das Juwel aus dem Unterwasserreich zu holen und es einem buddhistischen Tempel in der Stadt Nara zu verehren.

Die aus zwei Heften bestehende Dresdner Handschrift enthält eine doppelseitige Miniatur und acht Miniaturen auf ursprünglich aufkaschierten, heute angefalzten Einzelblättern.

Neugedrucktes, volkstümliches, erweitertes und mit den Bildern der Pflichttreuen illustriertes Shui-hu-chuan

Chinesischer Holztafeldruck auf Papier. – 17. Jahrhundert.

Signatur: Mscr.Dresd.Eb.430

Digitalisat

Provenienz: 1862 gekauft von Gustav Spieß, einem Teilnehmer der 1860/1862 unternommenen preußischen Expedition nach Ostasien.

 

Der um 1360 niedergeschriebene, erstmals 1549 gedruckte chinesische Roman „Shui-hu chuan“ („Alle Menschen sind Brüder“) erzählt von den Abenteuern des Rebellen Sung Chiang, der mit einer 108-köpfigen Bande für soziale Gerechtigkeit kämpft, sich schließlich aber den kaiserlichen Truppen ergibt. Das Dresdner Exemplar, das nur drei von maximal 120 Kapiteln des vielfach erweiterten und modifizierten Werkes enthält, basiert auf einer 1614 gedruckten Ausgabe und ist mit zahlreichen Holzschnittillustrationen ausgestattet.