Standorte des Codex

1739 reiste der Oberbibliothekar Johann Christian Götze nach Wien, um antiquarische Bücher und Handschriften zu erwerben. Dort erhielt er ein „Mexicanisches Buch mit unbekannten Charactern und Hieroglyphischen Figuren“ als Geschenk für die Dresdner Bibliothek.


1728-1786 war die kurfürstliche Bibliothek in mehreren Pavillons auf der Ostseite des Dresdner Zwingers untergebracht (im Grundriss mit „D“ bezeichnet).


1786 zog die Bibliothek in das Japanische Palais und verblieb dort bis zur Zerstörung des Gebäudes 1945.

Die Maya-Handschrift wurde 1835 in zwei Teile getrennt, zwischen Glasscheiben montiert, aufgehängt und in einem Zimelienzimmer zusammen mit anderen Kostbarkeiten ausgestellt.


Am 11. Mai 1935 wurde das Buchmuseum der SLB eröffnet. In der von Erhart Kästner entworfenen Konzeption existierten damals Räume für eine Dauer- und wechselnde Ausstellungen.

Im Handschriftensaal wurden in zwei Hochvitrinen die beiden Teile der Maya-Handschrift gezeigt, die jeweils in der oberen Hälfte präsentiert wurden.


In den letzten Monaten des 2. Weltkrieges wurde das Bibliotheksgebäude mehrfach bombardiert und brannte aus. Die Aufnahme zeigt die Erdgeschossräume des Elbflügels, in dem das Buchmuseum untergebracht war.


Bereits zu Beginn des Krieges brachte man die Handschrift und andere Kostbarkeiten in den Tiefkeller des Palais. Dort wurde sie teilweise durch eindringendes Lösch- bzw. Hochwasser beschädigt.


Nach Kriegsende zog die SLB 1947 in eine ehemalige Kaserne in der Dresdner Albertstadt. Hier entstand 1952 wieder ein Buchmuseum, in dem der Codex Dresdensis wieder zu sehen war.


Ab 1991 erfolgte wieder eine Trennung in Räume für Sonderausstellungen und in ein Zimelienzimmer (benannt nach der ersten Dauerausstellung 1835). In der großen Flachvitrine vorn war die Maya-Handschrift zu sehen. Um die Rückseite sichtbar zu machen, wurde unterhalb der Handschrift ein Spiegel montiert.


Nach dem Zusammenschluss der SLB mit der Universitätsbibliothek der TU Dresden zur SLUB 1996 entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Sportplatzes auf dem Universitätscampus auf dem Zelleschen Weg 18 das neue Gebäude der Zentralbibliothek mit einem Buchmuseum, das im Januar 2003 eröffnet wurde. Das Museum verfügt über einen Bereich für wechselnde Expositionen und eine Schatzkammer, in der eine Dauerausstellung untergebracht ist.

Hier wird in einer großen Vitrine die Maya-Handschrift gezeigt, die in der Aufnahme im Vordergrund zu sehen ist.