Die Dresdner Maya-Handschrift

Die im 13. Jahrhundert entstandene Dresdner Maya-Handschrift gilt als älteste und qualitätvollste der drei weltweit erhaltenen Maya-Codices.
Aus ihrer unterschiedlichen Farbgebung und Federführung lässt sich schließen, dass es sich um eine Sammelhandschrift von verschiedenen Schreibern handelt.

Material

Die Maya stellten seit dem 9. Jh. n. Chr. Papier aus dem Rindenbast eines Feigenbaumes her, welches mit einer Kalkfarbe bestrichen, beschreibbar war. Die 39 doppelseitig gestalteten Blätter (9 x 20,5 cm)  sind durch dünne Klebehäutchen verbunden. Das aufklappbare Leporello (Faltbuch) wurde ursprünglich von zwei Holzdeckeln geschützt, welche jedoch seit dem Erwerb durch Götze (1739) fehlen.

Inhalt

Der mit Hieroglyphen, Zahlenzeichen und Bildern beschriebene Codex enthält:
   - Ritual- und Weissagungskalender
   - Berechnungen über die Venusphasen
   - Mond- und Sonnenfinsternisse 
   - Anleitungen für Zeremonien zum Jahreswechsel
   - Beschreibungen der Aufenthaltsorte des Regengottes

Handbuch für Priester

Das Buch repräsentierte das astronomische Wissen der damaligen Zeit und vermittelte die Abläufe wichtiger Riten. Es diente als Anleitung für einen Tempelpriester, der damit pragmatische Aussagen zu Ernten, Krankheiten, Astronomie oder Kriegsgeschicken treffen konnte.