Ankunft in Dresden

Im Auftrag des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. (zugleich August III., König von Polen) reiste der Bibliothekar und Hofkaplan Götze (1692-1749) 1739 nach Wien und Rom, um antiquarische Bücher für den Monarchen zu erwerben.

Als er nach seiner Rückkehr zu Beginn des Jahres 1740 eine eigenhändige Übersicht der mitgebrachten Bände anfertigte, notierte er am Schluss unter der Nummer 300 „Ein unschätzbares Mexicanisches Buch mit Hieroglyphischen Figuren“. Es ist der erste Nachweis der Maya-Handschrift in Dresden.


Als Götze wenige Jahre nach der Ankunft des Codex die „Merckwürdigkeiten“ veröffentlichte, nannte er als Erstes die Maya-Handschrift, die er damals als „Mexicanisches Buch mit unbekannten Charactern und Hieroglyphischen Figuren auf beyden Seiten beschrieben, und mit allerhand Farben bemahlet …“ bezeichnete. Über deren letzten Besitzer findet sich nur die unpräzise Bemerkung „Man hat ihn vor wenig Jahren bey einer Privat-Person in Wien gefunden, und als eine unbekannte Sache gar leicht umsonst erhalten“.