Weihnachtsmusik

Turmblasen in Kassel, 1935

Das Turmblasen ist eine Tradition, die sich aus der Tätigkeit des Türmers ableitet, es handelt sich also nicht um ursprünglich christliches Brauchtum. Dennoch wurde es mehr und mehr damit verknüpft und findet auch heute noch zu hohen Feiertagen statt. Die Fotografie zeigt das Turmblasen am Heiligen Abend des Jahres 1935 in Kassel. Aller Wahrscheinlichkeit nach fand die musikalische Verkündigung auf dem Turm der alten Stiftskirche St. Martin statt, die 1943 durch Fliegerbomben fast vollständig zerstört wurde. In luftiger Höhe erkennt man eine neogotische Brüstung die mit einem steinernen Löwen - der das Stadtwappen Kassels hält – abschließt. Hinter dieser sind sechs Männer zu sehen, die mit unterschiedlichen Blechblasinstrumenten musizieren. Es scheint ein sehr schöner sonniger Tag zu sein, denn ein starker Schlagschatten zeichnet sich auf dem Gesicht des Tubabläsers ab und die Instrumente funkeln im Sonnenlicht.

Weihnachtsmusik, 1951

Die beiden Fotografen hatten offenbar den Auftrag, weihnachtliche Bilder einer Familie aufzunehmen, wie sich aus der vorhandenen Fotoserie erkennen lässt. Dazu gehört neben dem obligatorischen Bild der Kinder mit Geschenken unter dem Weihnachtsbaum auch die eigens dargebrachte Weihnachtsmusik. Ob die Kinder wie hier ein Instrument spielen oder ein Lied singen - es ist ein Ritual, das sich bis heute in vielen Familien erhalten hat.

Kreuzchor, 1955

Für viele Dresdener und Umlandsachsen ist die Christmette mit dem Kreuzchor am Weihnachtsmorgen in der Kreuzkirche ein unverzichtbarer Teil des Weihnachtsfestes. Im Jahre 1955 wurde dieses Ereignis von dem Fotografen der Deutschen Fotothek Walter Möbius (1900-1959) aufgenommen. Bis heute findet die Mette in den frühen Morgenstunden des 25. Dezember statt und erfreut sich immer noch zunehmender Beliebtheit und eines ungebrochenen Zuspruchs. Frühes Kommen ist nötig, um einen der begehrten Plätze zu erhalten. Dafür aber wird jeder Besucher mit dem wunderbaren Gesang des Chores belohnt und gleichsam „mitgenommen zu den Engeln“. Für viele ist erst danach wirklich Weihnachten.