Kinderbescherung

Die Töchter des Fotografen mit Geschenken, 1915

Das Foto zeigt die beiden Töchter des Leipziger Fotografen Johannes Mühler (1876-1952), Anna Dorothea und Helene Erna, reich beschenkt unter dem Weihnachtsbaum in der elterlichen Wohnstube. Diese Aufnahme ist insofern eine Rarität, als es die einzige Privataufnahme Mühlers ist, die 1984 mit den Negativen seines Nachlasses in die Fotothek kam und ansonsten vor allem Orte und Landschaften in Deutschland umfasste. 

Dabei lässt gerade diese stimmungsvolle Fotografie erahnen, von welch hoher Qualität auch der Bestand des privaten Fotoarchives gewesen sein muss.

Junge mit Kaufmannsladen, 1925/1930

Kinderspiel und Kinderspielzeug hatte - vermutlich zu allen Zeiten – einen didaktischen Hintergrund. Es sollte auf die im Leben einzunehmende Rolle vorbereiten. So beschenkte man bis weit in das 20. Jahrhundert hinein Knaben gern mit Kaufmannsläden oder Bauernhöfen, Metallbaukästen oder Spielzeugeisenbahnen. Mädchen hingegen bekamen Puppen, und mitunter dazu sogar Puppenstuben oder Puppenhäuser.

Wilhelm Piek, Berlin, 1949

Otto Grothewohl (1894-1964) und Wilhelm Pieck (1876-1960) waren die ersten gemeinsamen Vorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die 1946 aus dem Zusammenschluss von KPD und SPD in der sowjetischen Besatzungszone hervorging. Pieck selbst übte bis zu seinem Tod das Amt des einzigen Staatspräsidenten der DDR aus.

Gerade ist die DDR gegründet worden und die schlimmsten Hungerjahre sind vorbei. Weihnachtsfeiern für Kinder mit dem sich volksnah gebenden Staatsoberhaupt sind natürlich ein Teil der offiziellen Politik, um die Sympathiewerte in der Bevölkerung zu erhöhen.