Gekauft, geschenkt, getauscht: Bedeutende Erwerbungen der Jahre 1793-1973
Sammlungen werden durch die Sammelnden geprägt. Diese Feststellung trifft auch auf Bibliotheken zu. Gilt es doch, Schwerpunkte in der Profilierung des Bestandes mit den finanziellen Möglichkeiten und außergewöhnlichen Zuwendungen wie Schenkungen oder Erbschaften in Einklang zu bringen. Diese Ausstellung lässt erkennen, wie vielschichtig dieser Prozess vonstatten geht. Für Kurfürst August, den Begründer der Bibliothek, stand die Erwerbung aktueller Literatur aus allen Wissensgebieten im Vordergrund. Die Ankäufe teilweise prachtvoller Sammlungen Adliger und Gelehrter im 18. Jahrhundert dienten nicht zuletzt der höfischen Repräsentation. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts konzentrierte sich die Bestandsvermehrung zunehmend auf die geisteswissenschaftlichen Fächer und orientierte sich am Bedarf der Öffentlichkeit. Die Entstehungszeit der gezeigten Handschriften, Musikalien und Drucke reicht vom 12. bis ins 20. Jahrhundert. Das persönliche Engagement der Direktoren, die Erhöhung des Erwerbungsetats zu erwirken und Sonderzuwendungen zu erhalten oder den Tausch sammlungsrelevanter Stücke zwischen den staatlichen Institutionen zu organisieren, schlägt sich in den Exponaten nieder. Sie stehen für die Bedeutung des historischen Bestandes der heutigen SLUB, der durch die zunehmende Digitalisierung weltweit zugänglich ist und in Wissensnetzwerken geteilt wird.