SAVE – Sicherung des audio-visuellen Erbes in Sachsen

Seit 2019 engagiert sich die SLUB Dresden im Rahmen des SAVE-Programms für die Sicherung, Digitalisierung und Bereitstellung historischer Film-, Video- und Tonaufnahmen aus Sachsen. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus fördert das Programm. In Zusammenarbeit mit dem Filmverband Sachsen konnten so bereits über 100.000 Film-, Video- und Tonminuten aus der Zeit von 1920 bis 2011 digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Über SAVE

Der Freistaat Sachsen unterstützt seit 2019 die fachgerechte Retrodigitalisierung und öffentliche Zugänglichmachung von audio-visuellem Kulturgut und Forschungsdokumenten mit sächsischem Bezug. Die analogen Film-, Video- und Tonmedien stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen: aus Privathand, Vereinen, Stadtarchiven, Bibliotheken und von lokalen Fernsehanstalten ebenso wie aus musealen Sammlungen von nationaler und internationaler Bedeutung.

Die SLUB arbeitet hierfür mit dem Filmverband Sachsen zusammen, der bereits 2016 eine Pilotphase zu Fragen der Sicherung des audio-visuellen Erbes gestartet hatte, und fungiert als Koordinierungsstelle.  Sie plant den jeweiligen Projektablauf, bewertet die Rechtesituation und schafft den öffentlichen Zugang, indem sie die digitalisierten Medien in nationale Kataloge einpflegt und in der Mediathek der SLUB und mittelfristig auf sachsen.digital öffentlich zugänglich macht. Finanziert wird das Projekt aus Haushaltsmitteln des Freistaates Sachsen.

Für die Digitalisierung der unterschiedlichen Materialien (Magnettonbänder, Film von 8 mm bis 35 mm, Selbstschnittplatten, Videobänder) beauftragt die SLUB erfahrene externe Fachdienstleister. Mit Unterstützung der Koordinierungsstelle übernehmen die Programmteilnehmer als Eigenleistung die Rechteklärung, die inhaltliche Erschließung der Quellen und organisieren den Erhalt der originalen Quellmaterialien. Seit 2016 wurden im Rahmen des Programms rund 100.000 Spielminuten aus 50 Quellen digitalisiert – etwa 39 Minuten für jeden Tag dieser sieben Jahre …

 Wir laden Sie ein, in der Mediathek Sachsens audiovisuelles Erbe zu erkunden!

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SAVE beim Filmfest Dresden

Den Dresdner Filmemachern Bernd Kilian und Tilo Schiemenz bescherten die Jahre nach der Wende einerseits neue kreative Freiheiten und andererseits jede Menge Stoff, den sie in kleine Filmkunstperlen verwandelten. SLUB und Filmverband Sachsen haben die alten Streifen im Rahmen des SAVE-Programmes digitalisiert, nun sind sie im April beim Filmfest Dresden zu sehen.

Filmstill aus „Lisa va au cinema“ von Bernd Kilian.

Dem einen scheint’s, als sei es gestern erst gewesen, der anderen mögen Bilder aus der Nachwendezeit wie aus einer längst vergangenen Epoche scheinen. In den Jahren nach dem Mauerfall, entdeckten auch in Dresden die einen das Abenteuer Marktwirtschaft, die anderen sich selbst. Manche mühten sich, die Umwertung aller Werte zu überleben, wieder andere nutzten die neugewonnene Freiheit, um sich endlich – auch künstlerisch – auszutoben.

Zwischen Bürgerlichkeit und Bohème sowie weiteren Spielarten ostdeutscher Existenz dieser Zeit herrschte nicht immer eitel Harmonie, oft prallten Welten aufeinander. So wie in Tilo Schiemenz‘ Film „Pilgrim“, wo der Kunstwillen im verfallenen Hinterhof die selbstgezimmerte Theaterbühne entert und das Bürgertum angesichts so viel fröhlicher Anarchie zur Waffe greift. Oder aber wie in Bernd Kilians „5:53“, wenn im Plattenbauviertel die Konfrontation völlig gegensätzlicher soziokultureller Milieus in unerwarteter Harmonie endet.

Die beiden Dresdner Filmemacher, Kilian und Schiemenz, haben in ihren Werken die Realitäten der 1990er und frühen 2000er Jahre dokumentiert, indem sie diese in Filmkunst übersetzten. Der eine vornehmlich im Kurzfilm, der andere in längeren Formaten. Was dabei herauskam, waren keine profitträchtigen Hochglanzproduktionen – aber wichtige Zeitzeugnisse, Spiegel dieser Stadt, einer Ära, eines Lebensgefühls. Nun werden Teile ihres Werkes wieder im Kino erlebbar.

Screening mit Regisseuren (und Häppchen)

Wie schon in den vergangenen Jahren geben der Filmverband Sachsen und die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) auch beim nunmehrigen 36. Filmfestes Dresden einen Einblick in ihr gemeinsames Digitalisierungsprogramm zur Sicherung des audio-visuellen Erbes in Sachsen (SAVE).

Unter dem Titel „Als wär’s gestern“ sind am Mittwoch, dem 17. und am Sonntag, dem 21. April Ausschnitte aus den Filmen von Tilo Schiemenz sowie vier Kurzfilme von Bernd Kilian zu sehen. Falls diese beim geneigten Publikum Fragen hinterlassen sollten, kann geholfen werden: Bei beiden Veranstaltungen sind die Regisseure anwesend und stehen im Rahmen eines Filmgesprächs Rede und Antwort. Schnäppchenjägern empfehlen wir übrigens die Veranstaltung am Mittwoch im Lingnerschloss – hier lädt der Filmverband vor Beginn der Aufführung (ab 18 Uhr) alle Ticketkäufer zu einem kleinen Empfang mit Snacks und Getränken.

„Als wär’s gestern“
Ausschnitte aus dem Programm zur Sicherung des audio-visuellen Erbes in Sachsen (SAVE) im Regionalen Fokus des 36. Filmfestes Dresden

Mittwoch, 17.04., Lingner-Schloss, 19 Uhr
Sonntag, 21.04., Schauburg, 18.30 Uhr


Programm auf der Seite des Filmfest Dresden

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