Bildung

Vnterricht Der Visitator an die Pfarrer in Hertzog Heinrichs zu Sachssen [...]

Philipp Melanchthon, Martin Luther: Vnterricht Der Visitator an die Pfarrer in
Her=tzog Heinrichs zu Sachssen Fuer=stenthumb.
Dreszden: Wolffgang Stöckel, 1539. Signatur: Hist.Sax.L.198,28

Digitalisat in der Deutschen Fotothek.

Insbesondere in der Erneuerung des Bildungswesens im Zuge und im Dienste der Reformation spielte Philipp Melanchthon eine entscheidende Rolle. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um den Dresdner Nachdruck einer 1528 erschienenen Verwaltungsschrift, die die Qualitätsstandards von Kanzel und Katheder erhöhen soll. Im Kapitel „Von Schulen“ stellt er detaillierte Lehrpläne für mehrere Klassen auf und fordert die Lehrer auf, sie sollen „so viel müglich/ nichts denn Latinisch mit den knaben reden“.

Ein Christlich Vrteyl … von seinen eigen Buchern. Sampt einer Vnterricht [...]

Martin Luther: Ein Christlich Vrteyl … von seinen eigen Buchern. / Sampt einer Vnterricht, was darzu gehoere, weñ man jnn der heiligẽ Schrifft recht studirn, vnnd darnach gůtte Bücher schreiben will. Nürmberg: Leonhart Milchtaler, 1539. Signatur: Hist.eccl.E.303,45
Maße: 19,5 x 15
Digitalisat in den Digitalen Sammlungen.

Luther beklagt die Flut neuer Bücher, die die viel wichtigere Bibellektüre in den Hintergrund treten ließen. In Anlehnung an Psalm 119 entwickelt er eine dreistufige Lektürepraxis: oratio (Gebet um Erleuchtung), meditatio („lesen vnd widerlesen“), tentatio (Anfechtung). Die aus dieser Praxis resultierende Kritik auch am eigenen Wort ist für ihn eine wichtige Grundlage für einen guten Lehrer oder Theologen.

Ein sermõ [...] das ein ytzlichs Christen mẽsch, võ got macht, vñ gewalt hab, zu vrteylen alle menschen leren [...]

Martin Luther: Ein sermõ. …  Jn welchem gruentlich wirt be=zeuegt, das ein ytzlichs Chri=sten mẽsch, võ got macht, vñ gewalt hab, zu vrtey=len alle menschen leren so vil sie die gewissen belangen. [Regensburg]: [Paul Kohl], 1522. Signatur: Hist.eccl.E.288,10
Maße: 20,5 x 15,5 cm
Digitalisat in den Digitalen Sammlungen.

In dieser Predigt über das Christuswort „Hütet euch vor den falschen Propheten“ (Mt 7,15) lehnt Luther jegliche Deutungshoheit des Papstes und der Konzilien ab. Er betont
dagegen die Eigenverantwortlichkeit jedes Christen, die ein geschultes Urteilsvermögen voraussetzt: „Denn du must dein vrteil nicht stelln/ auff den Babst oder auf die anderen/ sunder must selber so geschickt sein das du mogst sagen/ das ist recht/ das ist vnrecht/ sunst kanst du nicht besteen“.

An die Radherrn aller stedte deutsches lands: das sie Christliche schulen auffrichten vnd hallten sollen

Martin Luther: An die Radherrn aller stedte deutsch=es lands: das sie Christliche schulen auffrichten vnd hallten solle. Wittemberg: [Cranach u. Döring], 1524. Signatur: 4.A.9038

Maße: 20,5 x 30,0 cm (aufgeschlagen)

Luther tritt hier für eine humanistische Schulbildung für alle Stände und gleichermaßen für Jungen und Mädchen ein. Sein wichtigstes Ziel ist, jedem die eigene Lektüre der Bibel zu ermöglichen. Daher ruft er die Obrigkeit zur Gründung von Schulen und Bibliotheken auf. Schulbildung fördere maßgeblich die Wirtschaft und die zivile Ordnung, und könne von den Eltern nicht adäquat geleistet werden. Er skizziert einen Fächerkanon und tritt für modernere pädagogische Konzepte ein.

Eine Predigt ... das man Kinder zur Schulen halten solle

Martin Luther: Eine Predigt ... das man Kin=der zur Schu=len halten solle. Wittemberg: Nickel Schirlentz, 1530. Signatur: Hist.eccl.E.294,20
Maße: 20,5 x 15,5 cm
Digitalisat in den Digitalen Sammlungen.

Auch diese Flugschrift, deren Vorwort Luther an den Nürnberger Ratsherrn und wichtigen Unterstützer der Reformation Lazarus Spengler (1479–1534) richtet, tritt für ein allgemeines Schulwesen ein. In der Predigt wendet sich Luther direkt an die Eltern, die ihre Kinder zur Schule schicken, damit diese später der Allgemeinheit als Pfarrer oder Schulmeister zur Verfügung stehen, oder als Jurist zu Ansehen kommen könnten.

 

 

Eyn kurtze form das Pater noster zu versteen vnnd zu beten: fur die jungen kinder im christenglauben

Martin Luther: Eyn kurtze form das Pater noster zu versteen vnnd zu beten: fur die jungen kinder im christenglauben 1519. [Nürnberg]: [Jobst Gutknecht], [1519]. Signatur: Hist.eccl.E.296,16
Maße: 19 x 14,5 cm

Die schmale Flugschrift geht das Vaterunser Vers für Vers durch und legt deren Inhalt detailliert aus. So wird zu Vers „zu kumme dein reich“ der Gegensatz des Reichs Gottes zu den Unvollkommenheiten des irdischen Lebens verdeutlicht.