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Ringvorlesung Gesamtkunstwerk Essen: 9. Schreibende Feinschmecker und gefräßige Leser: Literarische Einverleibungen in der Moderne

KulinarikÖffentliche VeranstaltungenVorträge / Präsentationen

Die Ringvorlesung Gesamtkunstwerk Essen. Kulinarische Ästhetik interdisziplinär von 1800 bis heute findet vom 17.4. bis 3.7.2024 wöchentlich im Klemperer-Saal der SLUB statt und wird von der Professur für Sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden organisiert.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Rutz und Prof. Dr. Josef Matzerath

›Sage mir, was Du isst, und ich werde dir sagen, was du bist‹, versprach der Feinschmecker Jean-Anthelme Brillat-Savarin in seiner vielgelesenen Physiologie des Geschmacks (1829); 21 Jahre später konterte der Religionskritiker Ludwig Feuerbach mit dem Motto: »Der Mensch ist, was er ißt« (Die Naturwissenschaft und die Revolution, 1850). Zwischen Brillat-Savarins protosoziologischer und Feuerbachs materialistischer Gastrosophie liegt die Selbstcharakterisierung des angehenden Schriftstellers Gustave Flaubert, der sich als  »gourmet de style« höhnisch vom plumpen Geschmacks des Bürgertums absetzt. Den literaturgeschichtlich-ästhetischen und den philosophischen Hintergründen dieser Aussagen will der Vortrag von Prof. Dr. Christine Ott von der Goethe-Universität Frankfurt a.M. auf den Grund gehen. Dass auch in Marcel Prousts berühmter Madeleine weit mehr steckt als eine Theorie der unwillkürlichen Erinnerung, soll überdies gezeigt werden.

Moderation: Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker, TU Dresden | Panel: Prorektorin Prof. Dr. Roswitha Böhm, TU Dresden

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