Wahnhaftes Erfinden

Wahnhaftes Erfinden - Die technischen Visionen des Karl Hans Janke

Hochfliegende Raumfahrt-, Atom- und Automatisierungsvisionen revitalisierten seit den 1950er Jahren die Popularisierung von Zukunftstechnik. Selbst die Psychiatrische Landesanstalt Hubertusburg blieb von diesen Zeitströmungen nicht unberührt:

Karl Hans Janke (1909–1988) entwarf in den fast vier Jahrzehnten, die er in Wermsdorf wegen "chronisch paranoider Schizophrenie" verbrachte, tausende Fahr- und Flugzeuge, Raumschiffe und Triebwerke, Energiekonzepte und elektrische Geräte. Der begabte Zeichner und Konstrukteur bastelte zahlreiche Modelle und arbeitete an einer alternativen Entwicklungsgeschichte des Menschen, die er in seine Kosmologie einbettete. Dazu hielt er Vorträge und korrespondierte mit Betrieben und staatlichen Stellen.

In ihrem Janke-Archiv verwahrt die Deutsche Fotothek etwa 3500 Digitalisate der Janke-Zeichnungen und produziert daraus auf Anfrage hochwertige Drucke. Die studentische Ausstellung "Wahnhaftes Erfinden: Die technischen Visionen des Karl Hans Janke", die im DrePunct der SLUB gezeigt wurde, nutzt diesen Fundus. Sie wurde im Sommersemester 2014 im Rahmen eines Praxisseminars am Institut für Geschichte der TU Dresden erarbeitet und will Schlaglichter auf das faszinierende Werk Karl Hans Jankes werfen. Dabei soll die Breite seines Schaffens deutlich werden und weniger nach der Umsetzbarkeit technischer Ideen gefragt, als vielmehr auf die zahlreichen Anregungen hingewiesen werden, die Janke aus seinem Dialog mit einer Gesellschaft bezog, die ihn ausschloss.

Ausstellung in der Bereichbibliothek DrePunct, täglich während der Öffnungszeiten

Ausstellungskatalog