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Ringvorlesung Gesamtkunstwerk Essen: 8. Eine Kulinarische Ästhetik am Beispiel der Suppe

KulinarikÖffentliche VeranstaltungenVorträge / Präsentationen

Die Ringvorlesung Gesamtkunstwerk Essen. Kulinarische Ästhetik interdisziplinär von 1800 bis heute findet vom 17.4. bis 3.7.2024 wöchentlich im Klemperer-Saal der SLUB statt und wird von der Professur für Sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden organisiert.

Die Frage nach einer Kulinarischen Ästhetik liegt an der Schnittstelle von Kulinarik und Kunst. Zwischen beiden Bereichen lässt sich keine scharfe Grenze ziehen. Welche ästhetischen, künstlerischen und philosophischen Fragen werden durch Kochen und Essen gestellt?

Nicolaj van der Meulen verfolgt diese Frage am Beispiel der „Suppe“ und der künstlerischen Auseinandersetzung mit dieser archaischen Form der Essenszubereitung: Kaum ein anderes Nahrungsmittel berührt so viele Dimensionen des Alltags und der Kunst wie die Suppe. Das Verbinden heterogener Substanzen zu einer Einheit, der Umgang mit Resten, die Migration durch Kulturen manifestiert sich in den verschiedenen Zubereitungsformen von Suppen. Die soziale und kulturelle Bedeutung von Suppe zeigt sich in vielen Redewendungen und historischen Ereignissen. Kunstrichtungen wie der Kubismus und künstlerische Ausdrucksformen wie die Performance integrieren Suppe in ihren Werken. Experimente wie „Die Jahressuppe“ (2008/09) von Walter Meissl thematisieren konzeptuelle Fragen von Zusammensetzungen und Potenzen anhand einer Suppe, während Rirkrit Tiravanijas Suppe für die Trienale (2012) eine heftige Debatte um die „Relationalität“ von Kunst auslöste. Im Teilen und Heilen berühren sich zentrale Anliegen von Kochen und Kunst.

Referent:  Prof. Dr. Nicolaj van der Meulen, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW

Moderation: Doreen Mende (Staatliche Kunstsammlung Dresden) | Panel: Wolfgang Brassat (Universität Bamberg)

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