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Ringvorlesung Gesamtkunstwerk Essen: 5. Blumen, Schwäne, Wappen: Zur Ästhetikgeschichte des Tellers

KulinarikÖffentliche VeranstaltungenVorträge / Präsentationen

Die Ringvorlesung Gesamtkunstwerk Essen. Kulinarische Ästhetik interdisziplinär von 1800 bis heute findet vom 17.4. bis 3.7.2024 wöchentlich im Klemperer-Saal der SLUB statt und wird von der Professur für Sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden organisiert.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Rutz und Prof. Dr. Josef Matzerath

Kaum ein anderes Element einer gedeckten Tafel steht so symbolhaft für Tafelkultur, wie der Teller. Dabei ist er weder das älteste Tischgerät, noch kommt man mit ihm alleine aus. Seine Besonderheit liegt jedoch in der persönlichen Zuordnung zum einzelnen Gast, dem er vom Gastgeber zur Verfügung gestellt wird.

Während sich die Funktion des Tellers seit Jahrhunderten kaum änderte, birgt er in der Wahl von Material, Form und Dekor enorme Gestaltungsmöglichkeiten, die zugleich Botschaften vermitteln. Insofern ist jeder Teller ein ästhetisches Medium, das zwischen einfacher Zurückgenommenheit einerseits, und komplexer Symbolik andererseits stets über den Gastgeber und/oder den Anlass des Mahls informiert.

Mit der relativ jungen Einführung des Tellerservices in die gehobene Küche kommt dem Teller als Partner der angerichteten Speise eine neue Aufgabe zu. Während Farbe, Form und Textur schon längst zum Kanon der Grundkomponenten einer kulinarischen Ästhetik gehören, so fordert eine Gesamtkomposition dies auch unterstützend – oder inspirierend – vom Teller.

Im Anschluss an einen Überblick zur Entwicklungsgeschichte des Tellers diskutieren erfahrene Spezialisten, darunter Dr. Samuel Wittwer, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die sich seit langem intensiv aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema verpflichten, über Chancen und Risiken dieses Zusammenspiels: Stefanie Hering, die sich mit ihrer erfolgreichen Porzellan-Manufaktur der Herausforderung von Tradition und Erneuerung in der Tafelkultur stellt, und in Bezug auf den Teller nicht nur auf Trends reagiert, sondern auch gerne provoziert. Und der Autor, Verleger und Fotograf Thomas Ruhl, der insbesondere beim Anrichten und fotografischen Inszenieren von Speisen die Brücke zwischen Zunge und Auge schlägt, indem er weiß, wie suggestiv die Wahl des richtigen Tellers die Geschmacksreize unterstützen.

Panel: Stefanie Hering (Hering – Berlin)Thomas Ruhl (Port Culinaire)

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