Pressemitteilung

Stimmen aus Osteuropa – Dresdner Bibliotheken und Friedrich-Ebert-Stiftung laden zu Lesungen mit Autor:innen aus Russland, der Ukraine und Georgien ein

Am 12. Oktober 2022 starten die Städtischen Bibliotheken Dresden, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek und die Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen erstmals eine gemeinsame Veranstaltungsreihe. Im Rahmen von vier moderierten Lesungen kommen Autorinnen und Autoren mit Wurzeln in Osteuropa zu Wort: Irina Scherbakowa, Aka Mortschiladse, Andrej Kurkow und Natascha Wodin. Durch ihre Herkunft aus der Ukraine, Georgien und Russland und ihr Schreiben zum Thema Krieg und dessen Folgen für Biografien und Familienkonstellationen positionieren sie ihre Stimmen für Europa und gegen den Krieg.

„Als im Februar dieses Jahres der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine begann, waren wir uns sofort einig, dass wir gemeinsam im Rahmen unseres Veranstaltungsprogramms Diskursräume zu diesen Ereignissen bieten möchten. Wir haben uns bewusst für den literarischen Blick entschieden und freuen uns, dass wir Irina Scherbakowa, Aka Mortschiladse, Andrej Kurkow und Natascha Wodin für Lesungen in Dresden gewinnen konnten.“, sagt Annemarie Grohmann, Pressesprecherin der SLUB Dresden.

Die Literaturreihe beginnt am 12. Oktober um 18:30 Uhr mit Irina Scherbakowa im Klemperer-Saal der SLUB (Zellescher Weg 18, 01069 Dresden). In „Die Hände meines Vaters“ erzählt die in Moskau geborene Autorin die Geschichte ihrer jüdisch-russischen Familie vor dem Panorama der Oktoberrevolution, der Weltkriege sowie des gesamten 20. Jahrhunderts. Dabei zeichnet sie nicht nur das Porträt einer Familie, der es stets mit viel Glück gelang, düstere Zeiten zu überstehen, sondern auch und vor allem die Geschichte eines bewegten Jahrhunderts, die uns noch heute beschäftigt. Irina Scherbakowa gehört zu den Gründer:innen der Menschenrechtsorganisation Memorial, die Stalin-Opfer und deren Angehörige ermutigt, Zeugnis abzulegen. Der Politikwissenschaftler André Fleck moderiert die Veranstaltung, es liest die Schauspielerin Lilli Jung.

Am 25. Oktober um 18:30 Uhr ist Aka Mortschiladse zu Gast in der SLUB. Der 1966 in Tbilissi geborene Autor ist einer der bekanntesten georgischen Schriftsteller der Gegenwart, er hat bereits 20 Romane und drei Kurzgeschichtenbände veröffentlicht. In die SLUB bringt Mortschiladse seinen Roman „Reise nach Karabach“ mit – ein packendes Roadmovie, das 1992 in Tbilissi spielt, als die Regierung von Swiad Gamsachurdia gerade zerbrochen ist und Anarchie herrscht. Die Historikerin Pia Heine führt durch den Abend, Viktor Tremmel vom Staatsschauspiel Dresden liest.

Am 2. November um 19:30 Uhr stellt Andrej Kurkow seinen neuen Roman „Samson und Nadjeschda“ in der Zentralbibliothek im Kulturpalast vor. Der 1961 in St. Petersburg geborene Schriftsteller lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Seit seinem Roman „Picknick auf dem Eis“ gilt er als einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren. Der Abend im Kulturpalast wird von der Kulturwissenschaftlerin Kateryna Stetsevych moderiert.

Zur Abschlussveranstaltung am 18. November um 19:30 Uhr im Konzertsaal im Kulturpalast liest Natascha Wodin aus „Sie kam aus Mariupol“, ihrer bewegenden Schilderung eigener Recherchen nach der Herkunft ihrer Familie. Dazu hat sie Werke von Gluck, Massenet und Tschaikowski sowie ukrainische Lieder ausgewählt, die von Musikerinnen und Musikern der Dresdner Philharmonie gespielt werden. Die Journalistin Bettina Baltschev führt durch den Abend. Für diese Veranstaltung erhalten Sie am Ticketschalter der Philharmonie Karten, alle anderen Lesungen sind kostenfrei.

Die Lesungen im Kulturpalast werden gefördert vom Programm „Bleibt neugierig. Kulturstadt Dresden 2022“. „Kulturstadt Dresden 2022“ ist Teil des Sonderprogramms „Kulturland 2022. Sachsen als Bühne“. https://dresden-kulturstadt.de/

Weiterführende Informationen und Anmeldung zu den Veranstaltungen: www.slubdd.de/stimmenausosteuropa

 

Kontakt

Annemarie Grohmann
Pressesprecherin
SLUB Dresden
Telefon: +49 (0)351 4677-342
E-Mail: Annemarie.Grohmann@slub-dresden.de