Pressemitteilung

"Brühl, ich hab doch noch Geld?" Sachsens Glanz und Preußens Gloria

DDR-Großproduktion am 13., 14. und 15.11. in der SLUB und im Verkehrsmuseum zu sehen

Der sechsteilige Fernsehfilm wird an drei aufeinanderfolgenden Abenden gezeigt:

Folgen eins und zwei (Gräfin Cosel)
Mittwoch, den 13.11., 19 Uhr im Klemperersaal der SLUB (Zellescher Weg 18, 01069 Dresden), Eintritt frei

Folgen drei und vier (Brühl – Die große Karriere und Brühl – Der Zweikampf)
Donnerstag, den 14.11., 19 Uhr im Verkehrsmuseum Dresden
18:00 Uhr Führung durch die Ausstellung im Verkehrsmuseum, Eintritt für Führung und Filmvorführung: drei Euro

Folgen fünf und sechs (Aus dem Siebenjährigen Krieg)
Freitag, den 15.11., 19 Uhr im Klemperersaal der SLUB Dresden (Zellescher Weg 18, 01069 Dresden), Eintritt frei

 

Die Großartigkeit der Inszenierung entsprach dem Sujet: die teuerste Fernsehserie, die das Fernsehen der DDR produzierte, zeigt in sechs Teilen verschiedene Facetten des seit Jahrhunderten von Annäherung, Bündnis, Konkurrenz, Wettstreit und Auseinandersetzung um Vormächte geprägten Verhältnisses zwischen Brandenburg-Preußen und Sachsen - ein Aneinandermessen, für das neben militärischer Stärke auch Pracht zur Demonstration von Größe genutzt wurde.

Dass die DDR, deren Blick im Allgemeinen auf die Zukunft oder die Klasse der Unterdrückten gerichtet war, sich derart prominent (hochkarätig besetzt, mit hohem filmischem Anspruch und großem szenischen Aufwand) einem historischen, zumal aristokratischen-royalen, Stoff zuwandte, erzeugte ein großes Echo. In etlichen Haushalten wurde die Fernsehserie intensiv rezipiert und Schauspieler wie Rolf Hoppe, aber auch Ezard Haußmann und sein Sohn Leander Haußmann, werden noch immer oft mit gerade diesen Figuren verbunden.

Dabei hat die Serie neben allen historisch recherchierten Details Klischees nicht nur bedient, sondern durchaus auch geschaffen und geprägt: August, der Schwache, der, statt sich gegen Preußen zu wehren, in Kunst investierte, hat sich als Bild sicher auch durch die kongeniale Verkörperung der Figur durch Rolf Hoppe geformt. Kein Klischee, sondern bitter-komischer Subtext dabei: sein berühmter Satz "Brühl, ich hab doch noch Geld?", der in der wirtschaftlich labilen Zeit der letzten DDR-Jahre vielfältige Assoziationsräume zu entfalten vermochte.

So schreibt und beschreibt die Serie Geschichte und kann als wichtiges Zeitzeugnis der filmischen Auseinandersetzung mit Fragen von Macht und Ohnmacht anhand eines für die Identifikation nicht nur der Sachsen und Preußen vermutlich nach wie vor wesentlichen historischen Stoffes gelten.

Die SLUB zeigt die Filme im Begleitprogramm zur aktuellen Ausstellung „Macht Mittel Musik – Die Kurprinzenhochzeit 1719 als europäisches Großereignis“, die noch bis 19. Januar 2020 im Buchmuseum der SLUB zu sehen ist. Mehr dazu unter www.slubdd.de/1719

 

Kontakt

Annemarie Grohmann
Pressesprecherin SLUB
Telefon: +49 (0)351 4677-342
E-Mail: Annemarie.Grohmann@slub-dresden.de