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Botanische Rarität

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Johrenius, Martin Daniel: Opus botanicum

Deutsche illustrierte Handschrift auf Papier. Erstes Drittel 18. Jh. (vor 1718). 8 Bände, 2° (Mscr.Dresd.B.90)

Während des gesamten Zeitraumes wettinischer Herrschaft über Kursachsen lässt sich bei fast allen regierenden Fürsten oder auch bei ihren Familienangehörigen ein mehr oder weniger ausgeprägtes, dabei unterschiedlich intendiertes botanisches Interesse feststellen. Am Beginn steht hier die Kurfürstin Anna, Gemahlin von Kurfürst August, die mit ihren kenntnisreichen Bestrebungen v. a. heilkundliche Zwecke verfolgte. Vor diesem Hintergrund der praxisorientierten Bildungsbestrebungen des Kurfürsten selbst, ist es wohl auch kein Zufall, dass in der laufenden Numerierung des ältesten erhaltenen Bibliothekskataloges von 1574 als erstes Werk das berühmte „Kreutterbuch“ von Johannes Kentmann verzeichnet ist.

Eine ganz andere Situation zeigt sich in den folgenden zwei Jahrhunderten. Im Zuge des sich ausweitenden Interkontinentalhandels avancierten überseeische und damit seltene Pflanzen – genannt seien nur Zitrusgewächse und Tulpen. Ihr an allen europäischen Höfen unverzichtbarer Besitz wurde durch das Sammeln entsprechender Literatur flankiert, welche die theoretischen Grundlagen für die Pflege und damit den Fortbestand der botanischen Kostbarkeiten bot und dabei auch ihrerseits repräsentativen Absichten genügte. In diesen Kontext fügt sich das beeindruckende „Opus botanicum“ von Martin Daniel Johrenius (†1718) ein. Dessen acht Foliobände zeigen „nicht allein über 1000 so wohl frembde alss einheimische Kräuter, Bäume, Stauden und gewächse, sambt ihren Wurtzeln, Blumen, Früchten und Saamen, sondern auch eine grosse anzahl Thiere, Vögel, Kriechend und fliegend Ungeziefers, wie sie sich umb die gewächse aufzuhalten pflegen, und zwar alles und jedes nach seiner rechten lebens grösse und wahren original …“. Es war August der Starke, der das gleichermaßen inhaltsreiche wie prachtvolle Werk kurz nach dem Tode des Verfassers für 900 Taler ankaufte, um es der kurfürstlich-königlichen Bibliothek einzuverleiben.

Leider wurde dieser Höhepunkt botanischer Literatur 1945 Opfer von Kriegsereignissen. Zwei Bände gingen damals verloren, die übrigen sechs weisen mehr oder weniger starke Wasserschäden auf. Ein Band der sechs noch vorhandenen Bände (ursprünglich acht Bände) konnte restauriert werden – es warten also noch fünf Bände auf eine Unterstützung und somit auf eine Restaurierung.

Restaurierungskosten: 5.700,00 €

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