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„Ostflimmern“ – Gespräch und Lesung

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Plattenbauviertel, unkenntlich gemachte Denkmäler und Billig-Discounter: Die Fotografien von Philipp Baumgarten haben ein Dutzend namhafte Autorinnen und Autoren dazu inspiriert, ihre Erfahrungen in der Nachwendezeit zu beschreiben. Ihre Stimmen geben Einblick in eine Generation, deren ostdeutscher Hintergrund oft wie ein Phantomschmerz erscheint und bis heute präsent ist. Als Kinder der 1990er-Jahre, geprägt von Industriebrachen einerseits und US-amerikanischer Popkultur sowie der globalen Digitalmoderne andererseits, betrachten sie kritisch, aber auch mit Nachsicht ihre Kindheit und die Zeit seit der Wiedervereinigung. So entwerfen die Fotografien, Gedichte, Kurzgeschichten und Essays ein Bild vom Gegenwartsgefühl einer Generation, die hin und her gerissen ist zwischen Ost und West auf der Suche nach der eigenen Identität.

35 Jahre nach dem Mauerfall sprechen die beiden Herausgeber:innen Philipp Baumgarten und Annekathrin Kohout anlässlich der Buchvorstellung mit den Autorinnen Marlen Hobrack, Valerie Schönian und Anne Waak über Kindheitserinnerungen, das Gefühl von Heimatverlust und vergangene Sehnsuchtsorte.

Philipp Baumgarten, geb. 1985 in Zeitz, ist freischaffender Künstler, Herausgeber und Kulturmanager. Er studierte Medienproduktion und Kunstgeschichte. Mitbegründer der Kultur- und Bildungsstätte „Kloster Posa“ in Zeitz, bis 2020 dort auch künstlerischer Leiter. In seiner Arbeit setzt er sich mit den transformativen Folgen im ländlichen Raum Ostdeutschlands auseinander. 2023 erhielt er dafür den Georg-Christoph-Biller-Preis.

 

 

 

 

Annekathrin Kohout, geb. 1989 in Weida, ist freie Autorin. Sie studierte Germanistik, Kunstwissenschaft, Medientheorie, Fotografie und wurde 2021 promoviert. Mitherausgeberin der Buchreihe „Digitale Bildkulturen“ sowie der Zeitschrift „POP. Kultur und Kritik“ und Gastdozentin. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit den Ästhetiken und Theorien von Pop- und Populärkultur, sozialen Medien und Gegenwartskunst. Sie veröffentlichte Bücher über Netzfeminismus, Nerds und K-Pop.

 

 

 

Marlen Hobrack wurde 1986 in Bautzen geboren und lebt in Leipzig. Sie studierte Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften und arbeitete im Anschluss für eine Unternehmensberatung. Seit 2016 schreibt sie hauptberuflich für diverse Zeitungen und Magazine, u. a. den Freitag, taz, Die Zeit, Die Welt und Monopol. 2022 ist ihr Sachbuch "Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet" bei Hanser Berlin erschienen. Marlen Hobrack erhielt für "Schrödingers Grrrl" den Debütant*innen-Preis der Erfurter Herbstlese und den Preis des Meißener Literaturfestes. Darüber hinaus erhielt Hobrack den mit 10.000 Euro dotierten Jörg Henle Preis fürLiteraturkritik 2023.

 

Valerie Schönian wurde 1990 in Gardelegen, Sachsen-Anhalt, geboren. Aufgewachsen ist sie in Magdeburg. Studierte Deutsche Philologie und Politikwissenschaft an der Freien Universität in Berlin. Wurde ausgebildet an der Deutschen Journalistenschule in München. Machte das Blogprojekt "Valerie und der Priester", aus dem das Buch entstand: "Halleluja. Wie ich versuchte, die katholische Kirche zu verstehen", erschienen 2018 bei Piper. Seit 2017 arbeitet sie für DIE ZEIT. Zunächst als Redakteurin im Leipziger Büro, seit 2019 als Autorin.

 

 

 

Anne Waak wurde 1982 in Dresden geboren und lebt die meiste Zeit in Berlin. Sie schreibt u.a. für die Welt am Sonntag und Monopol. Zusammen mit Max Dax kompilierte sie den bei Metrolit erschienenen Band „SPEX. 33 1/3 Jahre Pop“, im Mai 2014 folgte „Hartz IV“ und wir-Protokolle. Sie gehört neben Ingo Niermann und Joachim Bessing zu den Gründern und Herausgebern von Waahr.de, dem Online-Archiv für literarischen Journalismus.