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Aka Mortschiladse: Reise nach Karabach

Öffentliche VeranstaltungenGespräch / DiskussionLesung

Lesung und Gespräch in der Literaturreihe „Stimmen aus Osteuropa: Wie Kriege Biografien verändern “

Tiflis 1992: Die Regierung von Swiad Gamsachurdia ist zerbrochen, der Präsident außer Landes geflohen. Es herrscht Anarchie, paramilitärische Einheiten der Sakartwelos Mchedrioni (Georgische Reiter) patrouillieren durch Tiflis. In dieser Situation lässt sich der junge Georgier Gio von seinem ausgeflippten Freund Goglik dazu überreden, in seinem alten Lada mit ihm nach Aserbaidschan zu fahren. Dort wollen sie günstig Drogen einkaufen und nach Georgien schmuggeln. Der Plan ist, noch am selben Abend zurück zu sein. Die Verhältnisse in der Region sind jedoch verworren, Bürgerkrieg und Chaos erschweren und erleichtern zugleich ihr Vorhaben. Gio und Goglik müssen zahlreiche Grenzen – darunter auch semioffizielle – passieren, Mittelsmänner aufsuchen und zu allem Überfluss den richtigen Weg durchs dunkle Niemandsland finden. Als sie die Orientierung völlig verloren haben und plötzlich auf sie geschossen wird, nimmt der Ausflug eine spannende Wendung … Das Roadmovie wird zum Kriegsfilm.

Moderation: Pia Heine (Historikerin)

Aka Mortschiladse, geb. 1966 in Tbilissi, ist einer der bekanntesten georgischen Schriftsteller der Gegenwart. Seit 1998 hat er zwanzig Romane und drei Kurzgeschichtenbände veröffentlicht. Für seine Romane erhielt er die wichtigsten Literaturpreise seines Landes.

Gemeinsam mit den Städtischen Bibliotheken Dresden und der Friedrich-Ebert-Stiftung lassen wir Autor:innen aus Osteuropa zu Wort kommen. Durch ihre Herkunft und ihr Schreiben zum Thema Krieg und dessen Folgen für Biographien und Familienkonstellationen positionieren sie ihre Stimmen aus der Ukraine, Georgien und Russland für Europa und gegen den Krieg.