Dante-Apparat des Philalethes

Der hochgebildete, sprachbegabte, literaturliebende und geschichtsinteressierte Prinz Johann (1801–1873), ab 1854 König von Sachsen, begann nach seiner ersten Italienreise 1821/22, Dantes 500 Jahre zuvor vollendete „Divina Commedia“ ins Deutsche zu übertragen. Die mustergültige Übersetzung in Blankversen veröffentlichte er samt umfangreichen Erläuterungen zwischen 1828 und 1849 unter dem Pseudonym Philalethes (dt.: „Wahrheitsliebender“).

1873 erhielt die damalige Königliche Öffentliche Bibliothek zu Dresden aus Johanns Nachlass 12 Handschriftenbände. Dieser sogenannte Dante-Apparat, der 1902 und 1963 noch um zwei weitere Bände ergänzt wurde, enthält eigenhändige Werkmanuskripte zur Übersetzung der „Divina Commedia“, diesbezügliche Briefe und Äußerungen von Zeitgenossen, Annotationen sowie Übersetzungen aus den zur Interpretation herangezogenen Werken von Aristoteles, Thomas von Aquin und Albertus Magnus.

Philalethes: Übersetzung des Inferno mit Erläuterungen

Eigenhändiges Manuskript. – Zwischen 1821 und 1839.

Signatur: Mscr.Dresd.e.91,Bd.1

Dante Alighieri’s göttliche Comödie

Metrisch übertragen und mit kritischen und historischen Erläuterungen versehen von Philalethes.

Teil 1: Die Hölle. – 2., vermehrte Auflage. – Dresden, Leipzig: Arnold, 1839.

Signatur: Lit.Ital.A.189-1

(Abbildung nach einem Exemplar in der ÖNB Wien)

Die von Philalethes detailliert erläuterte Falttafel II zeigt die Hölle im Querschnitt.

(Abbildung nach einem Exemplar der Ausgabe 1865 in der ÖNB Wien) 

Philalethes: Erläuterungen zum Purgatorio

Eigenhändiges Manuskript mit mehreren Bleistiftskizzen zur Anlage des Läuterungsberges in Draufsicht. – Vor 1840.

Signatur: Mscr.Dresd.e.91,Bd.8