Tonaufnahmen

Martin Bollert und Hans Hofmann

Mitschnitt der Einleitung von Direktor Prof. Dr. Martin Bollert zu einem Vortrag von Dr. Hans Hofmann über die "Schallplatte im Dienste der Musik-Erläuterung" am Beispiel des Forellen-Quintetts von Schubert im Vortragssaal der Sächsischen  Landesbibliothek am 19. Nov. 1936.

http://mediathek.slub-dresden.de/ton90000050.html 

Martin Bollert:

… vielleicht vor hundert Tagen, als er eine Einladung in die Landesbibliothek bekam zur Vorführung technischer Anlagen - und wird gemeint haben, der Schuster solle bei seinen Leisten bleiben und die Bibliothek solle Bücher ausleihen! Gewiss, wir sollen Bücher ausleihen und wollen das auch tun. Aber es ist nicht damit getan, daß wir wissen und warten, daß die Benutzer zu uns kommen, wir wollen die Benutzer zu uns heranziehen. Das Ziel einer Bibliothek ist natürlich und bleibt, daß unsere Bücher gelesen, daß unsere Musikalien begehrt werden. Aber ein wichtiger Weg für diese Ziele ist der Vortrag. Und wir sehen wieder, unerläßlich sind heutzutage Apparate und Einrichtungen, zum wieder den Hörer zum Sehen und Hören benötigen (Hilfe benötigen). Und darum haben wir Einladung ergehen lassen an alle die Stellen, die Arbeiten haben auf den Gebieten der Bildung, des Unterrichtes, der Schulung. Wir haben eingeladen die Staatsregierung, insonderheit des Ministeriums der Volksbildung, die Schulungsämter des Staates, der Partei, der Stadt, die Vereine, die Schulen, aber auch die Konzertdirektionen, Künstler, auch die Vertreter der Schallgeräteindustrie und nicht zu vergessen die Handwerker, die hier mit viel Geschick und Hingebung sich zum Teil mit (in die) komplizierten und nicht komplizierten Apparate uns haben bauen helfen.

Wir hoffen, durch diese Vorführung, daß sie uns doch eine rege Benutzung unseres Vortragssaales und auch eine Gemeinschaftsarbeit zwischen all diesen Stellen und der Landesbibliothek bringen wird. In dieser Hoffnung begrüße ich Sie und danke Ihnen für Ihr Erscheinen.

Einen besonderen Dank an Herrn Kapellmeister Wittig, der in freundlichster Bereitwilligkeit sich für heute abend zur Verfügung gestellt hat.

Alles weitere und mehre hören Sie aus dem Vortrag des Landesbibliothekars Dr. Hofmann, den ich nunmehr bitte, das Wort zu ergreifen.

Hans Hofmann:

Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Saal, in dem sie hier sitzen, ist die Erfüllung eines Wunsches, den wir schon 1925 gehegt haben, als wir daran dachten, durch einen durchgreifenden Umbau uns für alle Bedürfnisse, die an uns herantreten, zu rüsten. Als 1935 am 11. Mai der Leiter des Ministeriums für Volksbildung diesen Saal hier, überhaupt den ganzen, die erneuerte Bibliothek eröffnete in einer großen programmatischen Ansprache, sagte er, wir hätten „die Pflicht, alle Mittel zu erbringen und zu ergreifen, unsere Bücherschätze, unsere Bilderschätze und auch unsere musikalischen Schätze zu aktivieren. Das heißt, sie an alle Volksgenossen, die uns aufsuchen, heranzubringen.“ Und außerdem sagte er: „Die Bibliothek in die gesamte nationalsozialistisch geführte Bildungs- und Kulturpflege wirksam einzuschalten.“ Wir haben das, diese beiden Aufgaben, erfüllt, in dem wir (…) noch in diesem Saal Einrichtungen geschaffen haben, mit denen besonders auf die musikalischen Schätze noch mehr als zuvor mit unseren Einrichtungen Rücksicht genommen worden ist.

 

Burghard Burgemeister

Lesesaal der SLB, Marienallee 12, 1956 bzw. 1986

Mitschnitt der Rede von Direktor Prof. Burghard Burgemeister am 24.08.1988 im Lesesaal der Sächsischen Landesbibliothek, Marienallee 12, anlässlich des 40. Jahrestages der Eröffnung des Saales

http://mediathek.slub-dresden.de/ton90002577.html