Ingenieure für den Sozialismus: die Ingenieur(hoch)schulen

Die technischen Bildungseinrichtungen existierten nicht unabhängig von den politischen Systemen, die in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert bestanden. Sie wurden von ihnen in unterschiedlicher Art und Weise geprägt, ideologisch beeinflusst und wirkten wiederum auf sie zurück. Neben der Indienstnahme (und eigenen Indienststellung) der Wissenschaft im Nationalsozialismus finden sich auch in der Wissenschaftspolitik der DDR entsprechende Beispiele, mit ihrem Leitbild der „Wissenschaftlich-Technischen Revolution“ (später: „Wissenschaftlich-Technischer Fortschrift“). Sowohl die Neueinrichtung bzw. Weiterführung von Ingenieurschulen seit Anfang der 1950er Jahre als auch besonders deren teilweise Umwandlung in Ingenieurhochschulen nach der dritten Hochschulreform von 1968/69 dienten explizit der Herausbildung einer „sozialistischen Intelligenz“, u. a. durch eine „enge Verbindung“ mit der „sozialistischen Praxis während des gesamten Studiums“. Der Großteil der Einrichtungen wurde nach 1990 unter veränderten Vorzeichen als Fachhochschule oder als Studienakademie im Rahmen der Berufsakademie Sachsen fortgeführt.