Pietro Andrea Mattioli (1590)

Hochvitrine 2

Pietro Andrea Mattioli
Kreutterbuch … jetzt widerumb mit viel schönen neuwen Figuren auch nützlichen Artzeneyen und andern guten stücken zum andern mal auß sonderm fleiß gemehret und verfertigt durch Ioachimum Camerarium ...

Frankfurt am Main: Feyerabend, Fischer & Dack, 1590.

Signatur: Botan.210

Volldigitalisat des Exemplars der HAB Wolfenbüttel

Provenienz: Johann Heinrich Heucher (1677–1746), Generalinspektor der kurfürstlichen Sammlungen zu Dresden; 1778 aus dem Naturalienkabinett zu Dresden in die Kurfürstliche Bibliothek übernommen

Der aus Siena gebürtige, zunächst in Italien, später am habsburgischen Hof in Prag tätige Arzt Pietro Andrea Mattioli (1501–1577) machte sich einen Namen durch die italienische und lateinische Übersetzung und Kommentierung der einflussreichsten antiken Arzneimittellehre »Hýlē iatrikē« (lat. »Materia medica«) des Militärarztes Pedanios Dioskurides aus dem kleinasiatischen Anazarbos (1. Jahrhundert n. Chr.), deren älteste Handschrift aus dem Jahr 512 n. Chr. zugleich das erste überlieferte illustrierte Kräuterbuch überhaupt darstellt (heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien). Die vom Nürnberger Stadtarzt Joachim Camerarius d. J. ins Deutsche übertragene und neu bearbeitete, dem sächsischen Kurfürsten Christian I. gewidmete Ausgabe von Mattiolis Dioskurides-Kommentar ist bebildert mit mehr als 1.000 Holzschnitten, die unter anderem nach Zeichnungen des Schweizer Naturforschers Conrad Gessner (1516–1565) gefertigt wurden und die neben der gesamten Pflanze häufig zusätzlich ihre Blätter, Samen oder Früchte in Vergrößerung wiedergeben.

Pietro Andrea Mattioli (1501-1577), a physician born in Siena and initially active in Italy, later at the Habsburg court in Prague, made a name for himself through the Italian and Latin translation and commentary of the most influential ancient pharmacology "Hýlē iatrikē" (lat. "Materia medica") of the military doctor Pedanios Dioskurides from Anazarbos in Asia Minor (1st century AD), whose oldest manuscript from 512 AD is also the first illustrated herbal book to have survived (now in the Austrian National Library in Vienna). The edition of Mattioli's Dioscurides Commentary, which was translated into German by the Nuremberg city physician Joachim Camerarius the Younger and newly edited, and dedicated to the Saxon elector Christian I, is illustrated with more than 1,000 woodcuts, which were made, among other things, after drawings by the Swiss naturalist Conrad Gessner (1516-1565) and which, in addition to the entire plant, often also show its leaves, seeds or fruits in enlarged form.