Johannes Kentmann (1563)
Würfelvitrine vorn
Johannes Kentmann Kreutterbuch. Von sechshundert schonen auserlesenen hielendischenn, und fremden Gewechsen, Beumen, Stauden, Hecken, und Kreuttern, so mit iren blumen samen blettern und wortzelen Auff befelich … Augusti hertzogen tzu sachssen, … Churfurst …, auff das Vleisigiste, und eigentlichste conterfet. vnd tzusammen bracht …
Handschrift auf Papier. – Torgau, 1563.
Signatur: Mscr.Dresd.B.71
Provenienz: Als Nr. 1 unter den Kräuter- und Arzneibüchern im ersten Katalog der Kurfürstlichen Bibliothek (1574) verzeichnet
Der Arzt Johannes Kentmann (1518–1574) war nach seinen Studien in Leipzig und Wittenberg, Padua und Bologna ab 1550 als Stadtarzt in Meißen und seit 1554 in Torgau tätig. Sein handschriftliches Kräuterbuch widmete er Kurfürst August von Sachsen (1526–1586), dessen Gemahlin Anna, Prinzessin von Dänemark, sich besonders für botanische und pharmazeutische Bücher interessierte. In dem 300 Blätter starken Band sind 600 Pflanzen überwiegend mitteleuropäischen und knapp ein Drittel mediterranen Ursprungs abgebildet; manche Gewächse stammen sogar aus der Neuen Welt sowie aus tropischen und subtropischen Gebieten. Die meisterhaften Pflanzendarstellungen in Eitemperafarben schuf der spätere Stettiner Hofmaler David Redtel (gest. 1591) nach kolorierten Zeichnungen, die Kentmann während seines Italienaufenthaltes angefertigt hatte (sog. Codex Kentmanus, heute in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar).
After his studies in Leipzig and Wittenberg, Padua and Bologna, the physician Johannes Kentmann (1518-1574) worked as a city doctor in Meissen from 1550 and in Torgau from 1554. He dedicated his handwritten herbal to Elector August of Saxony (1526-1586), whose wife Anna, Princess of Denmark, was particularly interested in botanical and pharmaceutical books. The 300 leaf volume contains 600 plants, mainly of Central European and almost a third of Mediterranean origin; some plants even come from the New World as well as tropical and subtropical regions. The masterly depictions of plants in egg tempera colours were created by the later Szczecin court painter David Redtel (died 1591) after coloured drawings Kentmann had made during his stay in Italy (so-called Codex Kentmanus, now in the Duchess Anna Amalia Library, Weimar).