Der Katalog zur virtuellen Ausstellung "Deutsches Küchenwunder"

Virtuelle Ausstellung

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und die TU Dresden haben mit „Wolfram Siebeck und das Deutsche Küchenwunder“ der Gourmet-Ikone eine virtuelle Ausstellung gewidmet. Kuratiert wurde diese von Prof. Dr. Josef Matzerath (TU Dresden). Sie ist unter https://slubdd.de/kuechenwunder zu sehen.

Der hier vorliegende Katalog zur virtuellen Ausstellung "Wolfram Siebeck und das Deutsche Küchenwunder" soll zu tiefergehende Recherchen zum Thema Kulinarik in der BRD einladen und die Vielfalt der Kulinaria-Sammlungen der SLUB Dresden betonen. Er beinhaltet alle zugrundeliegenden Materialien und Objekte der Ausstellung.

Wolfram Siebeck & sein Anteil am Deutschen Küchenwunder

Es zeichnet die Schicksale deutscher Publizisten und Journalisten, dass sie schon bald nach ihrem Tode der Vergessenheit anheimfallen.

Ausnahmen bestätigen die Regel.
 

Lesen Sie hier das gesamte Essay über Siebecks Zeit als Redakteur für den "Stern" und die ZEIT vom ehemaliger Redakteur des "Stern" Manfred Bissinger.

 

Wolfram Siebecks Nachlass

Im Jahr 2018 konnte die SLUB Dresden mit finanzieller Unterstützung der TU Dresden den Nachlass des Publizisten und Gastronomiekritikers Wolfram Siebeck (1928-2016) erwerben. Der Bestand enthält neben seiner ca. 1.500 Bände umfassenden Bibliothek (in der viele Bücher mit Widmungen an Siebeck stehen) seinen schriftlichen Nachlass, bestehend aus Manuskripten, Lebensdokumenten und Korrespondenzen sowie knapp 800 Menü-, Speise- und Weinkarten, die der Gastronomiekritiker bei seiner Arbeit gesammelt hat. Ferner enthält der Nachlass ca. 200 frühe Zeichnungen Siebecks für Zeitungen und Illustrierte, mit denen er als begabter Autodidakt in den 1950/60er Jahren seinen Lebensunterhalt verdiente. Es folgt eine detaillierte Auflistung.

Wolfram Siebecks Menükarten

In der SLUB befindet sich als Teil des Nachlasses von Wolfram Siebeck dessen Menükartensammlung, die zum Teil auch in der Ausstellung zu sehen ist. Sie enthält wertvolle Speise- und Menükarten bekannter französischer Köche oder ihrer deutschen Kollegen, unter anderem von Paul Bocuse (1926-2018), der als einer der Wegbereiter der Nouvelle Cuisine gilt, oder Eckart Witzigmann (*1941), der unter anderem in den 1970er Jahren die französische Küche in Deutschland etablierte und weiterentwickelte.

Mit allen relevanten (Meta)Daten sind die Menükarten in Verbunddatenbank Kalliope verzeichnet. Die Digitalisate der Karten werden nach und nach in den Digitalen Sammlungen der SLUB sichtbar (Stichwortsuche "Wolfram Siebeck").

Artikel in Printmedien

Im Nachlass Siebecks finden sich neben den Typoskripten seiner Artikel auch die Autorenkarten aus der ZEIT, eine Liste an Beiträgen für den "Feinschmecker" von 1976-1990 sowie die Beiträge selbst. Nicht zuletzt enthält der Nachlass auch zahlreiche Exemplare von Siebecks Kolumne im Stern: "Unterm Strich"

Die drei Konvolute sind ebenfalls in der Verbunddatenbank Kalliope verzeichnet:

ZEIT-Artikel 

ZEIT Jan. 1979 - Dez. 1980   ZEIT 1986ZEIT 1992 - 1993ZEIT Apr. 1997 - Apr. 1998DIE ZEIT 2001 - Manuskripte seit 1999
ZEIT Jan. 1981 - Dez. 1981ZEIT 1987 - 1988ZEIT 1994ZEIT Mai 1998 - Mai 1999ZEIT STERN bis XII. 78
ZEIT 1982 - 1983ZEIT 1989ZEIT März 1995 - Sept. 1996 ZEIT zeitmagazin FALKEN 1988
ZEIT 1984 - 1985ZEIT 1990 - 1991ZEIT Sept. 1996 - Apr. 1997  
STERN-Artikel (Kolumne „Unterm Strich“)FEINSCHMECKER-Artikel
STERN - RELAIS CHATEAU[X]  KOCHBUCH - FEINSCHM[ECKER] - 1983
STERN 91 150         FEINSCHM[ECKER] 1984-1985-1986
STERN 151 210FEINSCHMECK[ER] 1987-1988
STERN 211 270  FEINSCHM[ECKER] 1989
STERN 271 - 330          FEINSCHME[CKER] 1990 -1991
STERN 331-360  FEINSCH[MECKER] 1992-MAI 1997
 FEINSCH[MECKER] VI. 1997

Audiokassetten von Siebeck

Wolfram Siebeck war nicht nur bekannt für seine spitze Feder, sondern auch für seine spitze Zunge.

Zum Glück haben eine Reihe von Audiokassetten als Teil des Siebeck Nachlasses ebenfalls ihren Weg in die SLUB gefunden.

Sie konnten im Jahr 2020 digitalisiert werden und sind über die Mediathek der SLUB abrufbar. Aus rechtlichen Gründen sind sie nicht frei verfügbar, können aber vor Ort in der Bibliothek am Infopunkt Musik/Mediathek zur Nutzung angefragt werden. Einen kleinen Ausschnitt finden Sie übrigens auch in unserer digitalen Ausstellung.

 

Fotografien

In der deutschen Fotothek finden sich zahlreiche Fotografien, die Impressionen aus dem Kritikerleben des Wolfram Siebeck zeigen. Die Fotos wurden von Siebecks Ehefrau Barbara aufgenommen und zeigen ihren Mann bei seinen kulinarischen Tätigkeiten, aber auch Eindrücke der Städte, in die beide für Siebecks Arbeiten gereist sind.

 

Siebecks Bibliothek

Siebeck sammelte Bücher und Zeitschriften rund um Kulinarik und Gastronomie. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von knapp 1500 Büchern, die Siebeck als Arbeitsbibliothek für seine journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeiten nutzte. Der Bestand umfasst Bände zur Kochkunst und Warenkunde, hauptsächlich aus dem 20. Jahrhundert, darunter Bücher zu regionalen Küchen, zu europäischen Küchen, Küchenpraxis, Weinen und Spirituosen sowie zur Geschichte der Kochkunst." Die Bibliothek Siebecks befindet sich im gerade entstehenden Food Studio der SLUB. Alle Werke, die die Bibliothek beinhaltet, sind außerdem im SLUB-Katalog verzeichnet und über diese Suche abrufbar.

Siebecks Zeichnungen

Außerdem gehören zum Erbe rund 200 frühe Zeichnungen Siebecks für Zeitungen und Illustrierte. Ganze Illustrationsreihen wurden von uns in der Ausstellung aufgenommen.

weitere Objekte

Neben vielen Zeugnissen seiner journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeit hat die SLUB mit dem Nachlass von Wolfram Siebeck auch einige der Objekte geerbt, die ihn ausgezeichnet haben - uner anderem seinen Hut, seine Vielzahl an Brillen und natürlich die Schreibmaschine, auf der viele Texte entstanden sind, die er später publizierte.

Lothar Eiermann

Als Teil des Nachlasses von Wolfram Siebeck sind Menükarten eines weiteren bedeutenden Mannes des Deutschen Küchenwunders in die SLUB gelangt: Lothar Eiermann hat als Chefkoch des Restaurants Wald- & Schlosshotel Friedrichsruhe im baden-württembergischen Friedrichsruhe maßgeblich zur Erneuerung der deutschen Spitzengastronomie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beigetragen. 

Herbert Schönberner

Als Küchenchef des "Goldenen Pflugs" trug er maßgeblich dazu bei, dass das Restaurant erst mit zwei, zwischenzeitlich sogar mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. 

Ein Rezeptbuch Schönberners hat bereits den Weg in die SLUB gefunden. Nach der Digitalisierung des Bandes stand das Werk im Sommersemester 2021 im Zentrum des Seminars "Der erste deutsche Drei-Sterne-Koch und seine Rezepte" und konnte in diesem Rahmen zumindest teilweise transkribiert werden.